Was die Kanzlerin damals ausgesagt hatte, verspottet das Grundprinzip der Demokratie; denn die Wahl Kemmerichs war formell nach demokratischen Grundsätzen korrekt.
Und wenn das irgendwem (wem auch immer) nicht paßt, dann kann er noch lange quengeln, "das gehört rückgängig gemacht" ... damit zeigt er primär aber nur eines: daß er weder das Prinzip der Demokratie verstanden hat, noch daß er deren Grundsätze hochzuhalten gewillt (oder gar fähig) ist.
Etwas anderes wäre gewesen, wenn sie etwas der Art, "das müsse abgefangen werden" (o.ä.) geäußert hätte – wozu und wofür wäre ein weiterer Punkt; "um die Demokratie nicht zu untergraben" wäre eine durchaus valable Begründung. Aber pauschal "eine mißliebige Wahl muß rückgängig gemacht werden" zu postulieren – nur weil die falsche Parteifarbe an der Wahl beteiligt war, geht für einen Demokraten nun wirklich gar nicht – insbesondere dann nicht, wenn er sich in einem überparteilichen Amt befindet (und sich nicht erkennbar auf Parteiebene begibt).
Insofern ist das Urteil sehr wohl stichhaltig begründet – auch wenn damit nicht alle Aspekte der Problematik auf dem Tisch liegen.
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