Ich halte dafür, dass jegliche geheimdienstliche Tätigkeit mehr schadet als nützt. In vielen Fällen ist sie das Problem, für dessen Lösung sie sich ausgibt. Ein gutes Beispiel bietet der Anschlag am Breitscheidplatz. Man konsultiere die zahlreichen Arbeiten Thomas Mosers dazu.
Es geht nicht darum, der Polizei mehr Befugnisse zu erteilen. Im Gegenteil, schon heute erlauben Polizeigesetze zu viel. Der Staat soll sich post festum gegen Kriminalität wehren, gegen jede Art, auch politische. Eine der Sache, der res publica, verpflichtete Politik von Exekutive und Legislative kann dafür sorgen, dass die Dinge nicht aus dem Ruder laufen. Ein Geheimdienst, per definitionem eine Kollusionsinstitution, kann das nicht.
Besonders fragwürdig werden Kompas Ausführungen, wenn sie sich zu Aktionen Klimakatastrophen-Bewegter äussert, die er ausschliesslich legalistisch bewertet und offenbar sogar als Bedrohung des Staates wahrnimmt, die die Befassung des Inlandgeheimdienstes rechtfertigt. Darin bedrückend nahe der Einschätzung der Springer-Presse. Von einem - im Grundgesetz verankerten - Recht auf Widerstand hat er offenbar nichts gehört. Oder hält die Klimakatastrophe für ein Ammenmärchen. Bei mir ist damit dann jeglicher Goodwill erschöpft.