Die schwedische Initiatorin der Jugendbewegung "Fridays for Future", Greta Thunberg, meidet war "Ismen" und klassischen linken Szenesprech - und das nicht nur aus taktischen Gründen, sondern weil sie tatsächlich keiner Szene angehörte, bevor sie mit 15 Jahren als Einzeldemonstrantin aktiv wurde - und weil sie möglichst große Teile der Menschheitsfamilie ansprechen will.
Wenn ich sowas lese falle ich auf die Knie und fange an zu weinen. Wir haben es hier mit einer Heiligen zu tun, die bedingungslos verehrt werden sollte.
Aber im Ernst wie kommt man auf solche Analysen?
Kennt die Autorin alle Schriften der Hl. Thunberg? Gibt es solche, aus denen hervorgeht das sie tatsächlichen "ismen" meidet?
Und wenn ja, wo finde ich einen Hinweis darauf das sie das aus "taktischen" Gründen tut?
Glaubt die Autorin wirklich daran, dass eine "Einzeldemonstrantin" in Schweden auf eine Konferenz der UN eingeladen wird?
Und wer ist diese "Menschheitsfamilie"?
Aber das Wirtschaftssystem, das sie grundsätzlich in Frage stellt, weil es die Lebensgrundlagen der Menschheit gefährdet, ist nun einmal das, was Linke Kapitalismus nennen. Für zivilen Ungehorsam warb Thunberg im britischen Guardian mit dem Satz: "Wir können die Welt nicht dadurch retten, dass wir uns an die Regeln halten."
Und direkt noch so ein unverständlicher Bogen bei dem ich mich als Linker frage, auf welchen "Lebensgrundlagen" denn Greta Thunberg ihr Leben aufbaut? Oder die "Menschheitsfamilie"?
Und selbst bei einem bisschen Verständnis für diese Religion, wo wird die Lebensgrundlage durch den Klimawandel gefährdet? Nichts von dem was prognostiziert wird gefährdet irgendwas. Wir müssen mit klimatischen Veränderungen rechnen, die auch früher in der Menschheitsgeschichte, bei weit weniger technischen Möglichkeiten, bewältigt wurden.
Mir ist es ein Rätsel wenn auf der einen Seite Kenntnisse, die erst durch eine enorme Entwicklung unserer Meßtechniken gefunden wurden, auf der anderen Seite diese Technik Entwicklung nicht als Werkzeug wahrgenommen wird, auch mit diesen umzugehen.
Und dann die Behauptung "die Welt zu retten" ist eine Anmaßung, die normalerweise von Gurus irgendwelcher Sekten benutzt wird um Anhänger zu gewinnen. Vermutlich sieht sich Frau Thunberg auch in dieser Rolle. Aber nach einer Verbesserung wie Entscheidungen getroffen werden klingt das nicht. Denn am Ende - und das ist meine These dieser ganzen Agenda - geht es darum, dass möglichst wenige, möglichst gravierende Entscheidungen treffen können, ohne dass diese durch Kontrollen oder Debatten auf ihre Tauglichkeit überprüft werden.
Wir bauen oder planen aktuell einen massiven Abbau bestehender Techniken und Resourcen, hin zu Techniken die deutlich mehr Resourcen benötigen werden. Das dies für bestimmte Wirtschaften gut ist, ist keine Frage, aber ob das Gesamtwirtschaftlich und für die Ökologie besser ist, dürfte sich erst hinterher zeigen.
Wie das aussehen wird, zeigt der von Michael Moore produzierte Film "Planet of the Human".