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Re: Falsche Grundannahmen auf der ersten Seite ziehen sich durch

Mark Bering schrieb am 25.03.2022 22:05:

RvdtG schrieb am 25.03.2022 07:10:

Im Jahr fährt er 15.000 km und verbraucht im Schnitt sieben Liter Kraftstoff. Für jeden Kilometer stößt sein Wagen 150 Gramm CO₂ pro Kilometer aus, die sich auf (15.000 km * 150 g CO₂/km) 2.250 kg CO₂ oder 2,25 Tonnen CO₂ addieren.

"Im Schnitt sieben Liter Kraftstoff" verbrennen im Benzinfall nicht zu 150 g CO2 pro km, sondern zu 163 g, Falls es Diesel sein sollte wären es sogar 185 g - und das jeweils ab Zapfsäule. Für die Spritherstellung kommen nochmal mindestens 20 % drauf (Die sogar H.W. Sinn in seiner vielgescholtenen Verbrennerschönrechnung 2019 ansetzte).

Demnach werden aus den 2,25 Tonnen bei Benzin 163 *1,2 *15000 = 2,93 t, und bei Diesel sogar 3,33 t.

Somit kommt das BEV selbst in der verwendeten, logikfehlerbehafteten Grenzstrombetrachtung trotzdem auf einen ein Vorteil von 0,68 t bzw. 1,08 t.

Um die Sache nicht zu kompliziert zu machen, geht Simon für das anstehende Jahr davon aus, dass die Strommengen aus erneuerbaren Energien und Kernenergie gleichbleiben.1 Simons neues E-Auto stellt somit für das öffentliche Netz einen zusätzlichen Verbraucher dar.

Dies gilt nur für das anstehende Jahr. Was ist im Jahr 2 der Nutzung?
Gilt da dann der Strommix oder wird dann der tatsächliche Zubau an Erzeugungskapazität angesetzt, der ausschließlich aus EE besteht?

Folgerungen

Für die fünf untersuchten Optionen kommt Simon Wiegand zu folgendem Ergebnis: Ein Verzicht auf den Pkw ist für die Klimabilanz unmittelbar positiv. Keine Emissionen.

Ja, das ist die beste Variante.

Ja er rechnet falsch, aber anders als Sie denken.

Fehler 1:
Wenn ich mich für ein neues Auto entscheide, dann kaufe ich mir ja kein altes. Ein neuer Diesel verbraucht nur 4,5 bis 5l. Selbst unser 10 Jahre alter Altea XL verbraucht nur 4,5l Diesel. Das sind 4,5l * 2,6kg CO2/l = 11,7 KG/100km für einen Familientauglichen Kombi.

Er vergleicht den verbrauch eines Bestandverbrenners mit einem Elektroauto. Demnach wäre der Fehler eventuell darin, dass er keine Herstellugn eines Stromers berechnet, der Verbrauch des Altfahrzeugs wird vom Autor als Rahmenbedingung vorgegeben. Deshalb gehe ich auch von einem Benziner aus, nicht von Diesel.

Fehler 2:
"in Elektroauto, das hinsichtlich Leistung und Komfort mit seinem bisherigen Verbrenner vergleichbar ist, benötigt auf 100 Kilometer eine Strommenge von 16 kWh,"

Wir haben als Zweitwagen einen BMW i3, der ist leider nicht vergleichbar: Viel weniger Reichweite, kleinerer Kofferaum und braucht im Winter bei 130kmh sogar 25kwH. Aber nehmen wir mal an, es wären nur 20kWh, dann ist man bei 20kWh/100km * 0,935 kg/kWh = 18,7kg CO2 pro 100km !

Da der Autor keinen konkreten Verbrenner vorgibt, sondern nur einen Verbrauch von 7 Litern ist es mE schwer, zu sagen was vergleichbar ist.
Vielleicht wird ja ein Corsa durch einen Corsa-e ersetzt, denn würden die Zahlen grob passen...

Fehler 3:
Der Autor hat den zusätzlichen höheren CO2 Ausstoß bei der Herstellung eines Elektroautos nicht berücksichtigt.

Ja.

Fehler 4:
Auch für den Transport der Kohle für die Stromerzeugung entsteht zusätzlich CO2

Ja. die gehen in den Emissionsfaktor des Strommixes auf, der sich komplett vor der Ladesäule abspielt. Insofern sind gleiche Betrachtungsgrenzen wichtig, und nicht Strom ab Bergwerk und Sprit ab Tankdeckel.

Fehler 5:
Auch die zusätzlichen Ladestationen und deren Wartung erzeugen CO2

Zapfsäulen laufen auch nicht mit Luft und Liebe. Insofern sind gleiche Betrachtungsgrenzen wichtig, und nicht Strom ab Bergwerk und Sprit ab Tankdeckel.

Fehler 6:
PV Anlagen erzeugen bei Ihrer Herstellung CO2, ebenso für Wartung

Ja, marginal.

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