Zynischer Beobachter schrieb am 20.05.2016 14:40:
Als ich im Alter zwischen 16 und 18 Jahren war, hielt meine damalige Freundin es für durchaus legitim, mir mit einem solchen Tritt zu verstehen zu geben, dass ihr eine Äußerung meinerseits nicht gefiel. [...]
Irgendwann war es mir dann zu viel und es gab heftigen Streit, ausschließlich verbal wohlgemerkt. Die Beziehung stand zur Disposition. Dabei kam auch zum Vorschein, dass sie nicht im Ansatz eine Vorstellung davon hatte, wie schmerzhaft das wirklich ist. Danach gab es, glaube ich mich zu erinnern, noch zwei oder drei solcher Tritte aber schlussendlich hörte sie damit auf; das mögliche Ende der Beziehung war eine wirksame Abschreckung.
Und es wäre mir auch im kühnsten Traum nicht eingefallen, in irgendeiner Form rechtlich dagegen vorzugehen.Langer Rede, kurzer Sinn: auch nach meinem heutigen Verständnis, sehe ich mich nicht als Opfer.
Es ist natürlich auch legitim, für sich selbst zu sagen "ich war kein Opfer", aber mal eine Nachfrage: hältst du physische Gewalt für eine legitime Art, einen Konflikt zu klären? Egal ob du auch ein Arschloch warst oder physische oder sogar psychische Gewalt angewandt hast, was ich alles nicht bewerten und wissen kann - das ist doch einfach keine Art zu kommunizieren.
Ich sehe das so: wenn man nicht gerade masochistisch veranlagt ist, ist psychische und physische Gewalt einfach ein No-Go einem gegenüber. Wenn man selbst zuschlägt, dann kann der andere sich wehren und ansonsten, sihee meine Vorschläge, hoffe ich, dass immer mehr Menschen von kleinauf so viel Selbstbewusstsein usw. gelehrt bekommen, dass sie sagen "so, jetzt reicht es, das habe ich nicht nötig, ich gehe".
Jemanden zu verletzten ist einfach eine Sache, die nicht geht.
Da sollte man auch oft aufpassen, dass man nicht in eine Abhängigkeits- oder Gewaltspirale reingerät. Auch ein Thema bei Beziehungen mit Borderlineerkrankten.
Wie würdest du denn eine solche Angelegenheit bei anderen sehen?