Wissensdurst befriedige ich doch immer gerne. Psychische Krankheiten werden leider geschlechtsspezifisch behandelt, speziell Depressionen bei Männern falsch oder nicht. Die Unterschiedlichkeit von Männern und Frauen wurde zu wenig akzeptiert, zu wenig nicht berücksichtigt, nicht ernst genommen. Die Folgen sind handfest.
Die Diagnostik konzentriert sich auf Krankheitsbilder, die typisch für Depressionen bei Frauen sind. "Depressionen treten bei Männern oft getarnt auf" und werden als "untypisch" abgetan, heisst es. Behandelt wird dann oft nur wegen Suchtmittelmissbrauch, burn out, wenn der Mann nicht mehr "funktioniert".
Eine der Konsequenzen daraus ist eine dreimal so hohe Selbstmordrate von Männern. Mehr als 90 Prozent aller Selbsttötungen sind unmittelbare Folge psychischer Erkrankungen, vor allem affektiver Störungen wie der Depression. Bei annähernder Gleichverteilung der Krankheit wird bei Frauen etwa dreimal so häufig eine Depression diagnostiziert wie bei Männern. Man stelle sich vor, Frauen würden sich dreimal so häufig umbringen. Die "Nachweise" und Nachfragen wegen Benachteiligung würden nur so herniederprasseln.
Quellen aus zwei Nichtfachpublikationen:
http://www.zeit.de/2012/09/Psychologie-Maenner-Depression/seite-2
http://www.t-online.de/lifestyle/gesundheit/id_62413460/versteckte-depression-symptome-beim-mann-oft-untypisch.html
"Krankheit bei Männern häufiger übersehen"
Da hört es ganz plötzlich schlagartig auf mit den Segnungen von Gender Mainstreaming und ganz plötzlich sind Männer und Frauen doch nicht nur anders sozialisiert, das vernebelt nur. Die Rigidität, Unterschiedlichkeit allein auf Sozialisation zu verschieben hat dem die Bahn gebrochen und in die falsche Richtung geführt. Weniger durch Beauvoir selbst, aber durch ihre zahllosen bewundernden Frauen der nächsten Generation. Auch die in Paris weilende Steuerhinterzieherin Schwarzer hatte ihr Erweckungserlebnis aufgrund Beauvoirs Buch und diesem Satz.