Stephan Schleim schrieb am 20.05.2016 12:44:
Siehe: Kapitalismus und psychische Gesundheit
http://www.heise.de/tp/artikel/44/44137/1.html
"Damals wie heute diagnostizierte man die Gehirnstörung komischerweise nicht im Gehirn, sondern durch Gespräche und Verhaltensbeobachtung."
Schöner Satz!
Und dann wird zurück-geschlossen (zuweilen eher "geschossen") auf irgendwelche Gehirnvorgänge oder auf Stoffwechselabläufe, sprich auf "fehlgeleiteten" Stofftransport (Exozytose) aus Zellen - ist das Molekular-Psychiatrie? - und schon "stimmt was nicht mit deinem Gehirn"! Was passiert, wenn man jetzt anfängt das ganz ernst und tief zu glauben? Können Krank-Erklärungen Menschen krank machen?!
Klar gibt es medizinische Probleme, aber, wenn Verhalten, das nicht bestimmten Leistungsansprüchen oder anderweitigen strengen Normierungen entspricht, in die medizinische Ecke gedrängt wird, noja damit kann man auch jedes gesunde Nein als Krank erklären.
Bob