Ablauf: Das Radar am Boden erfasst das Ziel, der Feuerleitrechner errechnet eine ungefähre Flugbahn zum Ziel. Damit wird die Richtung bestimmt in die die Rakete abgefeuert wird. Der Radarsuchkopf versucht bei Annäherung an den Treffpunkt das Ziel zu finden und nutzt dafür die "Beleuchtung" durch das eigene Bodenradar. Wird das Ziel z.B. 10 Grad neben der Flugbahn entdeckt, dann korrigiert die Rakete nicht auf Null Grad, sondern sie hält diese 10 Grad konstant und korrigiert dadurch die Eigenbewegung des Ziels, minimiert die dafür notwendigen Richtungsänderungen und steuert die Rakete auf möglichst geradem Weg zum Kollisionspunkt. Warum sollte die Rakete dafür "seitwärts" fliegen müssen?
Ein Annäherungszünder ist ein alter Hut, wurden schon im zweiten Weltkrieg von den Amerikanern erfunden. Sie nutzt den Radar-Dopplereffekt, dh. bei Annäherung erzeugt die Frequenzverschiebung des reflektierten Signals bei Überlagerung mit dem Ausgangssignal eine Schwebungsfrequenz, deren Frequenz von der Annäherungsgeschwindigkeit abhängt. Die sinkt ab, wenn der “Vorbeiflug" beginnt und das löst dann die Zündung aus. Das klingt kompliziert, tatsächlich ist die Schaltung aber so simpel, dass sie schon im Zweiten Weltkrieg sogar in Flakgranaten eingebaut wurde.