Keine Bange, das ist alles antiquierte Denke. Jetzt kommt die Mondern Monetary Theory, kurz MMT. Diese besagt, dass der Staat gar nicht Pleite gehen könne, er müsse nur den Mut bzw. Einsicht aufbringen, so viel Geld wie nötig zu schöpfen. Denn Geld sei in Wirklichkeit nur ein Schmierstoff, in keinem Sinn eine Funktion gesellschaftlicher, ökonomischer Vorgänge.
Ähm also, streng genommen gelte das nur für das Geld der usa, die Leitwährung Dollar, daher müsse das Land, in seiner grundlosen Güte alle Staaten mit genügend Reserven ausstatten, um die Schöpfung des lokalen Geldes im je erforderlichen Umfang zu ermöglichen. Der Unterschied zwischen Geld und Wert war gestern.
Konsequent ist es schon. Nachdem die physischen Leinen 1971 gekappt wurden, leben wir in der Fiat-Geldwelt. Das war ein wichtiger Schritt ins Virtuelle. Und nun eben einen Schritt weiter. Der Staat befriedigt die monetären Bedürfnisse, von nichts und an nichts gebunden. Dieses moderne Schlaraffenland besitzt eine unsichtbare Energiequelle, die mit dem was die Menschen machen nichts gemein hat. MMT hat was Transzendentales.
Der logisch folgende Schritt wäre die Abschaffung der Geldsphäre an sich. Und in der Tat muss die Menschheit Begriffe wie Kosten, Aufwand, Ertrag, Wert etc. dringend anders denken. Und zwar so, dass es gar nicht möglich ist, Kosten, etwa ökologische, zu externalisieren. Die Kostenwahrheit muss immanent sein, Kostenlüge nicht möglich.
Aber diesen Schritt kann man erst nach dem Zusammenbruch gehen, da ja, wie Konicz bemerkt, Systemtransformation indiskutabel ist.