Kann man so sehen.
Man kann sich allerdings auch Fragen, ob Gremien wie die EU und der UN-Sicherheitsrat nicht explict stark eingeschränkt sein sollten, wenn es um das Ausrufen von (Wirtschafts-)Kriegen geht.
Weder die EU noch die UN sind demokratisch legitimiert, im Gegenteil: dort treffen sich Regierungen ohne Kontrolle durch ihre nationalen Parlamente und Gerichte.
Im Falle der EU stellt sich - wie bei TTIP und CETA offensichtlich wurde - zudem die Frage nach der Rechtsgrundlage von Entscheidungen, die über wirtschaftliche Kooperation weit hinausgehen. Europol, Frontex, Datenschutzgesetze - und jetzt sogar Krieg: Welches Mandat hat die EU für Entscheidungen in diesen Bereichen, wer kontrolliert die Entscheider? (Wer sind eigentlich die Entscheider, und wer nickt nur ab - Kommission, Rat, Parlament?).
Die Frage ist nicht, ob Ungarn zu viel Macht hat. Die Frage ist, ob Ungarn und andere demokratisch legitimierte Institutionen viel zu wenig Macht haben, um ein Freidrehen der EU zu verhindern.
Schaut man sich an, mit welcher Geschwindigkeit die EU insbesondere unter Kommissionspräsidentin von der Leyen die Demokratie aushöhlt und den Krieg gegen Russland vorantreibt, ist die Antwort eindeutig.