Der Flugverkehr soll durch Besteuerung von Kerosin, die Erhebung von Mehrwertsteuer auf Flugtickets und ein Ende der Subventionen für Flughäfen sowie Verbesserung bei der Bahn unattraktiver werden. Zu Letzterem würde zum Beispiel eine Reaktivierung stillgelegter Trassen, aufgestockte Investitionen und eine verstärkte Elektrifizierung gehören.
Nein. Ein Verteuerung des Fliegens würde lediglich den Bahnverkehr zwischen den Metropolen stärken und diese Strecken sind schon sehr lange elektrifiziert.
Die Sache hat bei uns schon so einen Bart, dass dieselelektrische Personenzüge bei mir immer etwas Verwunderung hervorrufen, zumal das ja auch eine ziemliche Schweinerei in den Bahnhöfen ist. Mit den popeligen, kleinen Nebenstrecken nach nirgendwo hat das nichts zu tun.
An elektrischen Oberleitungen gibt es hierzulande an den Bahnstrecken immer noch großen Mangel, während in Schleswig-Holstein und Hessen Autobahnen verkabelt werden. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer will bis zum Ende des Jahrzehnts 4.000 Autobahnkilometern eine Oberleitung verpassen.
Eine krude Fehlentwicklung
Die Wahrheit ist aber auch:
In den 50er Jahren war die Bundesbahn für den Güterverkehr noch unerlässlich. Jeder kleinste Bahnhof verfügte über eine Güterhalle und Ladegleise. Stückgut konnte an rund 4.000 Bahnhöfen aufgegeben werden. In den 90er Jahren des 20sten Jahrhunderts verabschiedete sich die Bahn AG von dieser Versorgung im ländlichen Raum und dann auch aus den Ballungsräumen. Heute findet keine Stückgutversorgung auf der Schiene mehr statt.
In den Städten Frankfurt und Stuttgart wurden die Güterbahnhöfe zu Gunsten von "Europavierteln" abgebaut. D.h. das Gros des Stückguts kann heute nurnoch über LKW transportiert werden.
In anderen Ländern war man da schlauer.
Aber der Autor umschifft wieder einmal die Gretchenfrage, wer denn nun eigentlich die Infrastruktur für das letzte Dorf oder Gehöft zu finanzieren hat.
Und das ist unser eigentliches Problem.
Die Einen machen eine riesige Wunschliste auf, mit dem Staat, der das Wunderland zu finanzieren hat.
Die Anderen fassen sich an den Kopf und fragen sich, wer das bezahlen soll.
Die alte Regel, wer die Musik bestellt, der bezahlt sie auch, gilt ja in der Berliner Republik nicht mehr.
Nebenbei: Ein Bus braucht seine 30-40 Liter auf 100 km einen Nachverkehrszug kann man mit 70 Liter auf 100 km ansetzen. Mit anderen Worten: Das ganze Geraffel ist nur dann umweltfreundlich, wenn die Fahrzeuge eine entsprechende Auslastung haben.