Ich finde den Vergleich mit der Schweiz nicht ganz fair. Die Geographie ist doch eine andere. Je nachdem auf welcher Basis Ihre Zahlen stehen, kommt auch ein beträchtlicher Gehaltsunterschied hinzu.
Genauso wäre der Vergleich mit Frankreich unfair. Da fahren TGV 1200 km in 5h. Das geht ja nur, weil aufgrund der dünnen Besiedelung ein Pariser Beamter das Lineal auf die Landkarte legen konnte und möglichst grade Linien einzuzeichnen.
Man kann hingegen überlegen, ob "Verkehr ist Ländersache" bei Bahnfragen angemessen ist. Wenn man eine ICE-Strecke von Frankfurt(Main) nach Dresden baut und die auf 50km Thüringen streift, haben die Thüringer Anrecht auf é Bahnhöfe. ....wir reden über einen Schnellzug.
Ich gebe Ihnen Recht, dass eine gute Auslastung entscheidend ist. Es bringt aber auch ein niedriger Preis nichts, wenn der ÖPNV nicht praktikabel ist. Wenn Sie abends 3h mit dem ÖPNV für eine Strecje von 70km brauchen, aber bspw. Familie haben, können Sie den ÖPNV auch gratis machen - er wird nicht genutzt.
Ich habe in meinem Eingangspost Kopenhagen genannt. Die haben das Angebot so verbessert, dass es einfach keine Gründe mehr gab ihn nicht zu nutzen. Der ÖPNV muss keinen Gewinn erwirtschaften, ein kostendeckender Betrieb reicht. Ich meine Kopenhagen hat heute eine gute Auslastung, niedrige Ticketpreise und sollte nicht mehr defizitär sein.
Das Beispiel hatte ich genannt, da in DE idR der andere Weg gegangen wird. Strecken werden stillgelegt, Verbindungen nicht mehr angeboten, Fahrpläne ausgedünnt. Natürlich reduziert das erstmal Kosten. Nur, werden dann womöglich (m.E. wahrscheinlich) weniger Menschen den ÖPNV nutzen. Auch auf den Hauptstrecken, denn wenn der Anschluss auf der Nebenstrecke fehlt, wird die gesamte Fahrt nicht angetreten.
Bei 5 Millionen Arbeitslosen ist es sowieso ein Hohn, dass Infrastruktur rückgebaut wird. Aber das ist ein sehr allgemeines Thema
Gruß
DWD