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Re: Janukowitsch erbat sich Bedenkzeit von der EU, ...

mouse-net schrieb am 22.03.2022 14:41:

Lucqx schrieb am 22.03.2022 00:42:

...denn die ukrainische Wirtschaft war auf russische Abnehmer eingestellt. Russland hatte auch nichts gegen eine Assoziierung mit der EU - so wäre eine politische und ökonomische Brücke EU-Ukraine-Russland entstanden. Dagegen hatten aber die USA etwas, die die Verbindungen der Ukraine nach Russland gekappt sehen wollten. Nachdem das zuvor über die Farbrevolution nicht geklappt hatte - zu schwach war Juschtschenkos Stimme im disharmonischen Chor ukrainischer Oligarchen -, griffen die USA schließlich auf die Rechtsnationalisten zurück (5 Mrd US$), die dann den Maidan-Putsch inszenierten und so den gewählten Präsidenten vertrieben, wodurch der Weg für einen US- und EU-zugewandten Oligarchen frei wurde. Der hätte dann eher den Titel eines Gouverneurs von fremden Gnaden verdient als sein Vorgänger. Und hinter Selensky steht ebenfalls ein Oligarch, Konkurrent von Poroschenko - Kolomoisky.
Der Unterschied zu Russland ist, dass Putin seine Oligarchen kontrolliert, in der Ukraine kontrollieren die Oligarchen den Präsidenten und den Machtapparat. In den USA weiß man das genau und auch unseren Spitzenpolitikern sollte das bekannt sein. Trotzdem behaupten sie anderes...

Das wollten die Bürger aber nicht.
Kann in Staaten wo gewählt wird was den "Regierenden" nicht paßt, schon mal passieren. Auch die übliche Vorgehensweise wie Demonstranten erschießen, zusammen prügeln wie z. B. in Belarus, hat wohl nicht geklappt.
Also dann mal Krim annektieren, Grenzgebiete besetzen und Marionetten einsetzen, Angriffskrieg führen und Legenden bauen.
Bisher alle üblichen Methoden "abtrünnige" Staaten zur russischen Räson zu bringen, versagt.

Immer wieder erstaunlich, wie die unbedingte Parteilichkeit das Denken behindert.

Hier in Deutschland wurde frei gewählt. Manch einer hat die Grünen gewählt, weil der vielleicht für Umweltschutz, Klimaschutz und gegen Aufrüstung ist. Bekommen hat der Wähler, was er immer bekommt, egal, was oder wen er wählt: eine Regierung.
Die gewählten Volksvertreter sind bekanntlich nur ihrem Gewissen und keineswegs dem Wähler gegenüber verantwortlich. Der Kanzler schon mal gar nicht. Der kann offenbar in kleiner Runde gewichtige Entscheidungen treffen, ganz ohne das Volk zu befragen.
Und (ziemlich) egal, was er entscheidet, es ist legitimiert, weil irgendwann mal die Wahl nach demokratischen Regeln abgelaufen ist.

"Der Bürger" will alles mögliche. In der Ukraine soll es reichlich russischsprachige Menschen geben. Und will "der Bürger" jetzt das Importverbot für russische Literatur? Kommt halt drauf an. Die Ultranationalisten vermutlich ja, viele andere aber nicht.

Es hat Kräfte gegeben, die in die EU wollten, und andere, die das nicht wollten, und wiederum andere, die zwar eine Annäherung an die EU aber nicht mit Russland brechen wollten.
Und in der schlichten parteilichen Sicht gerinnt das alles zu einem Präsidenten, den "das Volk" aus dem Amt jagte, weils es unbedingt zum Westen gehören möchte.
Faktisch hat ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung mit viel Unterstützung des Wertewestens einen Putsch durchgeführt.

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