Ansicht umschalten
Avatar von mouse-net
  • mouse-net

mehr als 1000 Beiträge seit 09.04.2004

Re: Janukowitsch erbat sich Bedenkzeit von der EU, ...

jsjs schrieb am 22.03.2022 17:19:

mouse-net schrieb am 22.03.2022 14:41:

Lucqx schrieb am 22.03.2022 00:42:

...denn die ukrainische Wirtschaft war auf russische Abnehmer eingestellt. Russland hatte auch nichts gegen eine Assoziierung mit der EU - so wäre eine politische und ökonomische Brücke EU-Ukraine-Russland entstanden. Dagegen hatten aber die USA etwas, die die Verbindungen der Ukraine nach Russland gekappt sehen wollten. Nachdem das zuvor über die Farbrevolution nicht geklappt hatte - zu schwach war Juschtschenkos Stimme im disharmonischen Chor ukrainischer Oligarchen -, griffen die USA schließlich auf die Rechtsnationalisten zurück (5 Mrd US$), die dann den Maidan-Putsch inszenierten und so den gewählten Präsidenten vertrieben, wodurch der Weg für einen US- und EU-zugewandten Oligarchen frei wurde. Der hätte dann eher den Titel eines Gouverneurs von fremden Gnaden verdient als sein Vorgänger. Und hinter Selensky steht ebenfalls ein Oligarch, Konkurrent von Poroschenko - Kolomoisky.
Der Unterschied zu Russland ist, dass Putin seine Oligarchen kontrolliert, in der Ukraine kontrollieren die Oligarchen den Präsidenten und den Machtapparat. In den USA weiß man das genau und auch unseren Spitzenpolitikern sollte das bekannt sein. Trotzdem behaupten sie anderes...

Das wollten die Bürger aber nicht.
Kann in Staaten wo gewählt wird was den "Regierenden" nicht paßt, schon mal passieren. Auch die übliche Vorgehensweise wie Demonstranten erschießen, zusammen prügeln wie z. B. in Belarus, hat wohl nicht geklappt.
Also dann mal Krim annektieren, Grenzgebiete besetzen und Marionetten einsetzen, Angriffskrieg führen und Legenden bauen.
Bisher alle üblichen Methoden "abtrünnige" Staaten zur russischen Räson zu bringen, versagt.

Immer wieder erstaunlich, wie die unbedingte Parteilichkeit das Denken behindert.

Ja, da bin ich nun mal parteilich.
Beim besten Willen ist es mir nicht möglich dieses Verhalten Russlands gegenüber den Staaten der ehemaligen UDSSR auch nur ansatzweise demokratisch zu durchdenken.
Diese Parteilichkeit darf ich auch für mich in Anspruch nehmen.
Ich lebe in einem demokratisch organisiertem System - nicht perfekt, aber ich werde nicht erschossen, vergiftet oder eingesperrt und es besteht kaum Gefahr dass mein Haus durch russische Bomben und Soldaten auf Urlaub zerstört wird.

Hier in Deutschland wurde frei gewählt. Manch einer hat die Grünen gewählt, weil der vielleicht für Umweltschutz, Klimaschutz und gegen Aufrüstung ist. Bekommen hat der Wähler, was er immer bekommt, egal, was oder wen er wählt: eine Regierung.

Richtig - ich wähle eine Regierung, die durch meine Stimme legitimiert wird, mein Land und sein Grundgesetz auch zu verteidigen.

Die gewählten Volksvertreter sind bekanntlich nur ihrem Gewissen und keineswegs dem Wähler gegenüber verantwortlich. Der Kanzler schon mal gar nicht. Der kann offenbar in kleiner Runde gewichtige Entscheidungen treffen, ganz ohne das Volk zu befragen.

4 Jahre lang.
Das funktioniert in Diktaturen, Autokratien und anderen repressiven Systemen allerdings nicht. Wie lange herrscht Putin jetzt schon?

Und (ziemlich) egal, was er entscheidet, es ist legitimiert, weil irgendwann mal die Wahl nach demokratischen Regeln abgelaufen ist.

Nein, ist es nicht.
Es gibt immer noch die Gewaltenteilung.

"Der Bürger" will alles mögliche. In der Ukraine soll es reichlich russischsprachige Menschen geben. Und will "der Bürger" jetzt das Importverbot für russische Literatur? Kommt halt drauf an. Die Ultranationalisten vermutlich ja, viele andere aber nicht.

Ja und?
Was interessiert das die russische Regierung? Will sie jetzt ihre russischen Bücher rein bomben?
Es ist Krieg - angegriffen wurde die Ukraine, ein souveräner Staat, von Russland.

Es hat Kräfte gegeben, die in die EU wollten, und andere, die das nicht wollten, und wiederum andere, die zwar eine Annäherung an die EU aber nicht mit Russland brechen wollten.

Ja, richtig.
Und?
Was rechtfertigt das Verwandte von russischen Oligarchen und Putins Entourage im ukrainischen Verfassungsgericht, welches Entscheidungen für die Ukraine treffen soll, den russischen Oligarchen ihren Einfluß sichern?

Und in der schlichten parteilichen Sicht gerinnt das alles zu einem Präsidenten, den "das Volk" aus dem Amt jagte, weils es unbedingt zum Westen gehören möchte.

Nein, die Proteste sind entstanden weil das Assoziierungsabkommen "abgesagt" wurde.
Die russische Propaganda hat daraus eine Story gestrickt.

Faktisch hat ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung mit viel Unterstützung des Wertewestens einen Putsch durchgeführt.

Das war kein Putsch, sondern eine Revolution. Es waren 100 000de auf der Straße.
Der Westen hat einen Putsch durchgeführt - meine Güte.
Die Ukrainer dürfen das aber anders sehen, oder?
Oder dürfen die nur die "westliche" Linke Sichtweise annehmen?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.03.2022 19:12).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten