topas_ schrieb am 24.03.2022 12:11:
jsjs schrieb am 23.03.2022 08:32:
Oder glaubst du ernsthaft, dass z.B. Polen gerade eben erst entdeckt hat, wie doof es ist ein Flüchtlich zu sein. Vor ein paar Wochen hat die Flüchtlinge an der Grenze mit dem Militär abgehalten und sie verhungern und erfrieren lassen.
Weil damals die vorgeblichen Flüchtlinge aus einem sicheren Drittland (Belarus) kamen.
Eigentlich ist Belarus ist für Menschen aus anderen Ländern sicher (dann müsste die Regierung dort die Leute, die sie ins Land geholt hat, auch selbst versorgen können) - oder? Somit besteht kein Anrecht darauf, dass diese Menschen weiter flüchten, sie sind ja in Sicherheit. Man hätte über einen Aufnahmeschlüssel verhandeln können (dass Polen durch die Aufnahme einiger Flüchtlinge dem überrannten Belarus hilft). So war es (abgesehen von der makaberen Aktion Lukaschenkos, Menschen als Druckmittel zur Erpressung einzusetzen) eine Grenzverletzung, die militärisch abgewendet wurde.
Das ist ja ziemlich egal, wenn die erfrieren. Sich auf einen Rechtsstandpunkt zu berufen, und die Leute erfrieren zu lassen, ist das Eingeständnis, dass es um menschliches Leid nie geht.
Lukaschenko benutzt die Menschen als Druckmittel, Polen lässt sich nicht erpressen, stellt also das Gut der eigenen Souveränität über das Gut menschliches Leben. Und der Wertewesten liefert fleißig Waffen in die Ukraine und sorgt dafür, dass der Krieg weitergeht und Tote und Flüchtlinge produziert. Die taugen dann wiederum als Titel.
Beide Seiten tun sich da nichts in ihrem zynischem Umgang
Im Fall der Ukraine wird das Land, aus dem die Flüchtlinge fliehen, gerade durch Russland in Schutt und Asche gelegt. Somit sind die Flüchtlinge erkennbar schutzbedürftig und dürfen die Grenzen überqueren.
Du machst eine Schuld- und Rechtsfrage auf. Wozu eigentlich? Um die Gewalt, die vom Westen ausgeht, als reine Verteidigung zu rechtfertigen.
Um Menschen geht es nicht. Da werden auch locker mal 500000 Kinder geopfert, wenn es darum geht den Feind zu besiegen.
Und du darfst davon ausgehen, dass in den USA auch drüber nachfedacht wird, wieviel Millionen Tote in Europa ein akzeptabler Preis sind, um Russland endgültig als Rivalen auszuschalten.
Irgendwie zwei komplett unterschiedliche Situationen, die eine unterschiedliche Wertung zulassen.
Tot ist tot. Und jeder Flüchtling hat sich sein Schicksal nicht ausgesucht.