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  • Hirnpilz

403 Beiträge seit 29.08.2022

Re: Relative vs. absolute Werte

Jaein.

Zunächst mal, und das fehlt mir eben am Artikel (bzw ist einer der Wiedersprüche), ist die Aussage über den Anteil der Kosten. Gehts um die Gesamtkosten des Betriebes? Oder um die (reinen) Produktionskosten?

Das Aufrechnen gegen die Gesamtkosten ist ne Milchmädchenrechnung. Natürlich sinkt der (relative) Anteil der Energiekosten, wenn ich Kosten für Verwaltung und Marketing mit in die Rechnung einbeziehe. Die sind aber (relativ) Fix, egal wieviel ich herstelle. Allerdings hat das mit der Herstellung nix bis wenig zu tun. Wenn ich mehr herstelle sinkt der Anteil dieser Kosten im Verhältnis, um so stärker, je mehr ich produziere, aber halt bei den (angenommenen) geringen werten immer noch moderat.

Problematisch wirds wenns um die Produktionskosten geht. Der Energie-(und Rohstoff)Aufwand pro Stück ist mehr oder weniger fix. Klar ich habe auch da nen Grundbedarf den ich auf die Stückzahl verteilen kann, aber ich brauche trotzdem immernoch Summe X die ich pro Stück aufwenden muss.

Und das ist halt der Pferdefuss: Ich kann die Lohnstückkosten senken, indem ich die Produktivität (Einheiten pro Arbeitszeit) erhöhe, dadurch steigt dann aber der Anteil meiner Energiekosten an den Gesamtkosten. Selbst wenn ich da "nur" 4 oder 10% als Ausgangswert ansetze. Steigen dann auch noch die Energiekosten (vor allem in dem maße) dann bin ich da bei erheblichen mehrkosten, seis nun Relativ (fast schon exponenziell) oder Absolut weil auch da Mehrverbrauch + Mehrkosten sich nunmal addieren.

Irgendwann (eher früher als später) kann ich mir auch unter Zuhilfename der Fixkosten die steigenden Energie(Rohstoff)preise nicht mehr schönrechnen. Und dann?

Das ist aber das was der Artikel augenscheinlich macht: Es wird einerseits vom hohen Energieaufwand bei der Produktion geschrieben, aber dann vom offenbar geringen Anteil an den Gesamtkosten. Das fazit ist dann ein "Weiter so, wir schaffen das".

Für mich nicht sehr vertrauenserweckend.

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