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664 Beiträge seit 05.09.2008

Der Ranking Wahn bleibt

Wie ich in einem frueheren Beitrag zum Thema Bachelorstudium bemerkt
habe, liegt dem immer das gleiche Prinzip zugrunde :

Die Verwaltungsbeamten des Weltkapitals sind es nunmal gewohnt, den
Investmentgrade eines Assets ueber Charts, Tabellen, Register und
Kuchendiagramme abzulesen. So gab es bis vor kurzem - und sicher sehr
bald wieder - im Investmentbanking die beruehmten S&P Ratings,
letztendlich nichtssagende Buchstabenreihen wie es sie jetzt sogar im
Supermarkt geben wird.
Eingebrockt haben uns das die USA, das aktuelle homeland of
capitalism. Dort herrscht zum Beispiel seit langen Zeiten im Sport -
etwa Baseball oder Basketball - ein dem deutschen Sportinteressierten
kaum nachvollziehbarer Statistikfetischismus. Wo das Geld regiert,
regiert eben auch das Gesetz der grossen und kleinen Zahlen. Nur
beschraenkt sich dieses Phaenomen seit einer Weile nicht mehr auf die
USA, sondern hat die gesamte Welt erfasst.

Das europaeische Bildungssytem soll dem « internationalen »
angelsaechsischen angepasst werden, wozu? Damit die Studierenden es
leichter haben, den Studienort zu wechseln. Sicher, auch das. Da in
Zukunft der Poebel sowieso in keine hoehere Bildungseinrichtung mehr
reinkommt, ist das Ziel sekundaer. Es geht natuerlich zunaechst
darum, die Bedingungen fuer eine internationale Konkurrenz der
hoeherqualifizierten Arbeitnehmer mit Universitaetsabschluss
herzustellen. Und natuerlich stellen international vergleichbare
Abschluesse die Voraussetzung dar, das jeweilige nationale
Humankapital zu bewerten.
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