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  • Digital_Data

mehr als 1000 Beiträge seit 16.08.2003

Eigentlich müsste jedem klar sein, dass es so nicht weiter geht

Unsere Systeme stehen vor dem Kollaps. Ich nehme nur ein einziges, den Verkehr. Zwischen Ende Juni und Anfang September 594 Staus über 10 Kilometer. Und der LKW-Verkehr soll bis 2025 um weitere 70 % zu nehmen. Das ist keine funktionierende Infrastruktur mehr. Das heißt, wir müssen großflächig umbauen.

Nun könnten wir sagen, wir müssen umbauen für den Klimawandel. Tatsächlich ist es so, dass Infrastruktur auch in Arizona oder Vladivostok funktioniert. Nur unsere gibt viel früher auf. 20 Zentimeter Schnee und nichts geht mehr. 40 Grad Hitze und Blowups an Autobahnen und verbogene Schienen oder niedrige Flußpegel (was noch dramatischer wird, wenn die Gletscher erst ganz weg sind), dazu viele Tote in nicht gekühlten Wohnungen. Es ist nicht zu leisten, wir können nicht gleichzeitig die Infrastruktur klimafest machen und gleichzeitig die Infrastruktur soweit umbauen, dass die Disfunktionalität reduziert wird (Neue Schienentrassen und die alten gleichzeitig umbauen, wird nicht funktionieren).

Und wir wissen ja noch nicht einmal in welche Richtung. Heiß, weil es wärmer wird, oder kalt weil der Goldstrom versiegt und wir hier Temperaturen wie in Kanada bekommen. München liegt auf Höhe der Grenze USA-Kanada. Und was in der Karibik passiert, wenn der Goldstrom versiegt und die Wärme dort nicht mehr abtransportiert wird, worüber noch überhaupt niemand nachdenkt, das wird die schlimmsten Albträume übersteigen.

Insofern ist das was die Politik macht, zu wenig, aber auch falsch. Es wird nicht helfen die Benziner durch E-Autos zu ersetzen, weil es das eigentliche Problem nicht löst, nämlich das 19 % der Straßenflächen in Städten für Parkplätze drauf gehen. Wir brauchen konzeptionelle Veränderungen und zwar schnell. Und zwar nicht nur beim Personenverkehr, sondern vor allem auch beim LKW-Verkehr. Doch die Bahn überlegt sich ganz aus dem Cargo zu verabschieden. Doch es passiert nichts und wir werden schon nächstes Jahrzehnt merken, was das bedeutet, denn der Kollaps der Systeme geht weiter.

Nur noch ein letztes Beispiel. Durch die Starkregen und die unkrautfreien Felder ohne Niedrigbewuchs und wahrscheinlich auch fehlende Regenwürmer wegen Pestiziden, baut der fruchtbare Boden mehr ab als auf. Von den ehemals 30 Zentimetern wird ohne Veränderung der Bewirtschaftung in 10 bis 15 Jahren nichts mehr da sein. Dann ist großflächig Ende mit Landwirtschaft in D. Abgesehen davon, dass das auch noch die Flüsse abtötet. Wir machen derzeit wirklich ausnahmslos alles kaputt und nichts passiert.

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