Ich denke eher, dass die USA der große Strippenzieher im Hintergrund ist.
Es war nicht Israel, das den Aufstand 2011ff in Ägypten klein und unter kontrollierten Bedingungen gehalten hat. Es war nicht Israel, das den Irak 2003 überfallen hat und mit spalterischer Besatzungspolitik militarisiert hat. Es war nicht Israel, das ab 2011 über die Türkei ganz Syrien in eine brodelnde vor Waffen starrende dshihadistische Ursuppe verwandelt hat.
Usw.
Ich denke, je mehr die Leute die palästinensische Geschichte im politischen Background haben, umso eher tendieren sie, Israel als dominantes Land in der Region zu sehen.
Es ist ja auch nicht unbedingt falsch. Je nach Perspektive, je nach Problemgebiet _muss_ man Geschichte auch mit (mehr oder weniger) unterschiedlichen Erzählungen erklären.
Seit dem Sechstagekrieg, bei dem sich Israel mit dem berühmt-berüchtigten Präventivschlag verteidigt hat, steckt ein tiefer Stachel im Fleisch der Levante. Die USA sind aber auch dort seit Jahrzehnten die große Macht im Hintergrund, die Israel unfehlbar macht. Die US-seitig abgesicherte imperiale Logik ist deswegen auch seit Jahrzehnten der bestimmende Faktor israelischer Politik und lautet im Klartext, dass jeder und alles was sich Israels Willen in den Weg stellt, das Leiden nur verlängert.
Die USA umschrieben ihre imperiale Politik der Härte, des Zwangs, der Unnachgiebigkeit und des Kriegs mit verharmlosenden Worten wie Eskalationsdominanz.