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Re: ... und genau deshalb bleibt der Data dieses Jahr auch zu Hause.

KarierterHut schrieb am 27.07.2020 14:40:

Captain Data schrieb am 27.07.2020 14:12:

Übrigens sind das AUCH Branchen, die völlig unabhängig vom Exportgeschäft Deutschlands funktionieren. Warum muss man die Binnenwirtschaft vorsätzlich gegen den Baum fahren, wenn die eigentliche Weltwirtschaftskrise ausschließlich das Exportgeschäft betreffen würde?

Vielleicht weil die Binnenwirtschaft von den Menschen lebt die in der Exportwirtschaft arbeiten?

Auch. Aber nicht nur. Ich weiß, man darf das böse Wort "Autarkie" nicht in den Mund nehmen. Ist auch gar nicht sinnvoll, komplett autark zu arbeiten. Immerhin garantiert ja mancher Handelsvertrag ein friedliches Miteinander.
Mir geht's eher um so Dinge, die man im eigenen Land mach bzw. machen könnte, die man aber fein an die "verlängerte Werkbank" in China abgegeben hat. Stichwort "Kleidung". Egal, ob kik oder Edelmarke, alle lassen sie in Indien unter unsäglichen Bedingungen fertigen ...

Um's mal sinnvoll in wenige Worte zu bringen: Deutschland muss nur genau so viel an Warenwert exportieren, wie es importiert. Will Deutschland eine verarbeitende Industrie mit möglichst kompletter Wertschöpfungskette haben, bedeutet dies, dass also idealerweise nur Rohstoffe importiert werden. Die meisten Produkte werden im Inland eingesetzt. Nur ein Bruchteil der Produkte geht ins Ausland - und zwar eben genau so viele, wie zum Begleichen der Import/Export-Billanz notwendig ist.

Denn: wenn ein Land dauerhaft mehr exportiert als es importiert, muss es anderswo ein oder mehrere Länder geben, die dauerhaft mehr importieren als sie exportieren. Und das bedeutet, dass sie über die Zeit ihre Volkswirtschaften in den Ruin fahren, weil sie sowohl Schulden wie auch Arbeitslosigkeit zusammen mit den gewünschten Produkten* importieren.

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*Wer Werkzeugmaschinen importiert, baut kein eigenes Werk für Werkzeugmaschinen, hat keine eigenen Ingenieure, die Werkzeugmaschinen entwickeln, keine Bandarbeiter, welche die Maschinen bauen und keine Patente, mit denen sich sekundäre Einnahmen erzielen lassen. Aber mit jeder gekauften Werkzeugmaschine fließt Geld aus der Volkswirtschaft ins Ausland ab.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.07.2020 14:57).

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