Das ist m.E. in einer digitalen, vernetzten Welt überhaupt kein Problem. Fast jeder hat Whatsapp, oder zumindest mal probiert. Oder Instagram. Und daher kennt Facebook auch alle Kontakte im Adressbuch eines Whatsapp-Nutzers, selbst wenn die Kontakte nie einen Facebook-Account hatten - inkl. Mailadressen, Telefonnummern, etc.
Ich hatte früher den Eindruck, dass einem irgendwelche Facebook Apps mit jedem Smartphone-Kauf aufs Auge gedrückt wurden - die ließen sich ohne das Telefon zu rooten noch nicht mal deinstallieren.
Die Daten liegen doch mehr oder weniger offen überall herum, die jemand freiwillig überall verteilt. Wenn Du Dich irgendwo registriert hast und ein Profil mit Deinem Klarnamen auftaucht, ggfs mit einem auf verschiedenen Plattformen (Telepolis [Scherz], Foren etc.) identischen Pseudonym, lassen sich doch ganz leicht irgendwelche Rückschlüsse daraus ziehen. Wer dann noch ungeschützt jahrelang irgendwo herumsurft - Cookies zulässt (https://nakedsecurity.sophos.com/2014/12/01/browser-fingerprints-the-invisible-cookies-you-cant-delete/) , ohne Scriptblocker, Adblocker, etc - schenkt den ganzen Datenkraken auch jede Menge zusätzliche Informationen. Wenn man verschiedene Datenquellen dann kombiniert, muss man wohl nur noch 1 und 1 zusammenziehen. Wer sagt, dass Facebook das nicht auch tut, oder dass die nicht sogar selbst im Darkweb irgendwelche "bösen" Hacker beauftragen, sich mal für sie überall umzusehen? Ständig wurden Firmen wie Yahoo, Sony, und andere gehackt. Die Daten schwirren irgendwo im Netz. Meine eigene Mailadresse samt Passwort und Namen habe ich auch schon irgendwo im Netz gefunden. Oder sie bezahlen sie nützliche oder unterhaltsame Tools zu entwickeln (Browser-Addons, Spiele Apps, etc) , die nebenbei ihre User beobachten. Wer sagt, dass nicht sogar Handy-Hersteller oder Email-Provider Daten weitergeben? Oder dass Facebook im Gegenzug für die Datenfreigabe ihrer User nicht auch von staatlichen Einrichtung mit Daten, z.B. von Microsoft, Dropbox (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/online-speicher-dropbox-aerger-um-condoleezza-rice-im-verwaltungsrat-a-963840.html) oder anderen, versorgt werden? Oder dass sie nicht mit ihren Werbekunden zusammenarbeiten? :-)
Ich denke, man muss mit allem rechnen. Dank Digitalisierung wird auch noch alles immer komplexer und anfälliger. Vielleicht kaufen sie schon morgen Deine Anti-Viren-Software, die dann plötzlich nach dem nächsten Update unerwartet im Hintergrund protokolliert, wem Du eine Mail schreibst und was da drin steht. Oder sie kaufen sich in die Firma ein, die Deinen WLAN-Rooter herstellt, oder Dein Smart Home-Zubehör (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Smart-Home-c-t-findet-versteckte-Mikrofone-und-unsichere-Web-Frontends-3673101.html). Oder Du logst Dich im Urlaub im Hotel unbewusst in ein infiziertes Netzwerk ein. (Auch interessant bei nicht-infizierten WLANS, z.B. bei Deinem Kumpel zu Hause: https://www.youtube.com/watch?v=gMUvoEeVXQc )
Mit der Kohle, die sie mit Daten machen, können sie sich jedenfalls locker leisten, offen oder verdeckt noch mehr Datenquellen zu kaufen. Und wer ein bisschen sicherer mit seinen Daten umgehen will, informiert sich, sorgt so gut es geht vor - oder besser: bleibt analog. Aber: "Vollkommene Sicherheit" gibt es einfach nicht. (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ueberwachung/gesichtserkennung-aufruestung-der-ueberwachung-13662435.html https://www.welt.de/politik/ausland/article156076669/Russische-Software-erkennt-jeden-Menschen-auf-der-Strasse.html https://www.sueddeutsche.de/digital/gesichtserkennung-sogar-microsoft-sieht-die-menschenrechte-in-gefahr-1.4058038)
Die Menge an Datenquellen und deren Kombination macht's immer unübersichtlicher. Ich persönlich habe mich entschieden, mich damit nicht verrückt zu machen. Eine Art digitalen Minimalismus zu betreiben, genau zu unterscheiden was ich wirklich brauche und was nicht. - und das Rest-Risiko in Kauf zu nehmen. Sonst wird man ja wirklich irgendwann paranoid, oder so.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.01.2019 21:15).