Was ist Pop-Musik denn noch und was heißt populär, wenn auf Platz 1 der Album-Charts das neue Album von TOOL steht?
Tendenziell wird das, was einst als Mainstream galt, selbst nur noch zur Nische. Neben all der Monotonie gibt es nämlich auch sehr viel mehr Diversität und nie zuvor war die Reichweite Klassischer Musik oder von Menschen, wie Rick Beato, welcher auf YouTube Musiktheorie und Konzepte wie "The Modes of the Melodic Minor Scale and how to use them" kundtut, so groß.
Es sind auch sämtliche Sparten und Zeitstile der 50er, 60er, 70er, 80er jedem sofort zugänglich. "Pop-Musik" und die dahinter stehende Geldmaschine hat alle Not, die Menschen in dieser Filterblase zu halten, in der Wiederholung, Kostenreduzierung und Erfolg für sie so günstig zusammenspielen. Dass Rebellion selbst ein Teil der Pop-Kultur immer war und noch ist, hat neulich wieder Miley Cyrus demonstriert, als sie in der neuen (und furchtbar weichgespülten) Staffel von Black Mirror auf Netflix sich selbst und ihre Pop-Idol-Rolle, so wie das Business persifliert hat. Um die Blase am Leben zu halten hat die Pop-Kultur auch noch immer alles assimiliert. Unvergessen, als "Pink" fast im Alleingang das komplette Imaging, samt Tattoos, aus der Rock-Szene in den Pop-Markt gesaugt hat. Bei den Techno-Synthesizer-Sounds in ihren Pseudo-Rock-Songs befällt mich heute noch Übelkeit. Das drumherum wird immer ausgefeilter, der Inhalt immer anspruchsloser.
Der Pop-Markt wird längst nicht mehr durch Musik angetrieben, sondern nur noch durch die Vermarktung von Idolen und Idealen. Was sonst sollte man in dieser Gesellschaft verehren, als idealisierte Größenfantasien, die von allen emotionalen und sozialen Spannungen befreit und damit leer sind?
Wen juckts?
https://www.youtube.com/watch?v=pV4tQ52VKsw