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  • duke5.56

157 Beiträge seit 26.07.2002

War auch Verschickungskind, 1976, hatte wohl Glück..

..Es ging nach St.Peter Ording, 6 Wochen Zunahmekur. Angesichts meines Bierbauchs heute ist es immer einen Lacher wert.
Hatte wphl Glück, erinnerlich ist mir der sehr sparsame TV Konsum (1x Woche Biene Maja) und das Übermaß an gezuckertem Pfefferminztee. Statt ins nahe Meer ging es ins Salzwasserbecken in den Innenhof. Und irgend ein Kind hatte auf die Turnmatte gepisst und wurde danach gemobbt. Und wir hatten (nach heutigen Verhältnissen ultra-heisse) eine hübsche erwachsene Begleitperson während der Zugfahrt aus Süddeutschland. Und ich erhielt einen gelben SIKU VW181 als vorab-Belohnung. Und ich vermute, meine Eltern konnten 6 Wochen etwas relaxen - was ebenfalls eine hohe Motivation bei der Kinderlandverschickung gewesen sein dürfte, zumal es Kassenleistung war.
Bei aller Launigkeit - Ich stimme aber denjenigen zu, die erwarten, dass diese düsteren Kapitel aufgeklärt werden. Sie kommen nur ans Licht, weil diejenigen, die das System jahrzehntelang gedeckt haben (Politik, Kassen, Heimleitungen, Kinderärzte, Sozialverbände etc) weggestorben sind.
Sie reihen sich ein in die Skandale der Kirchen, der Internate, der Jungedwerkhöfe (DDR) oder der Umgang in der Schweiz mit "sozial unerwünschten Personen" https://www.swissinfo.ch/ger/politik/administrative-versorgung-_bericht-beleuchtet-dunkles-kapitel-der-schweizer-geschichte/42866148
Das ist keine Skandalisierung sondern geschichtliche Aufarbeitung. Eigentlich brauchen wir jede Menge Wahrheitskommissionen, die über einen langen Zeitraum diese Themen transparent machen.

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