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  • gekkox

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Re: Reparierbarkeit

derdickemax schrieb am 15.08.2017 11:17:

> Das Problem liegt in der Reparierbarkeit - aber es
> wäre falsch zu behaupten, dass dies immer mit Absicht
> passiert.

Irrtum!
Das wird gelehrt!

Meine Frau hat BWL an der Uni Mannheim studiert, und
da wurde das als "Life Cycle Management" verkauft.

Ja, das ist auch sinnvoll. Es ist nämlich sinnlos Komponenten so zu dimensionieren, dass sie andere Komponenten um das vielfache überleben. Wenn ich ein Smartphone baue, dass nach 2 Jahren keine Updates bekommt, oder nach dem letzten Update das es bekommt, so unerträglich langsam wird, dass es nicht mal mehr Mutti will, dann ist es nicht angeraten die restlichen Komponenten so zu konzipieren, dass sie 10 Jahre halten.

Nur weil Deine Frau auf eine Uni gegangen ist, muss das nicht heißen, dass sie auch verstanden hat, was ihr gelehrt wurde.

Der präzise geplante Defekt ist Teil der Wertschöpfungskette.
Das Produkt wird heute verstanden als temporäres
Zwischenstück einer langfristigen Kundenbeziehung.
Nach dem Motto "Der Kunde kauft immer Opel" bzw. "Der
Kunde kauft immer Apple" - also müssen wir dafür
sorgen, dass er das alle paar Jahre tut. So entsteht
ein zuverlässiger Geldstrom.

Bei so einer Argumentation wird immer wieder davon ausgegangen, dass Menschen nie was neues wollen und die neuen Dinge eigentlich nicht besser sind als die alten. Dem ist aber nicht so.
Dazu kommt, dass in vielen Fällen das Reparieren einfach teurer kommt, als das neu (oder neu gebraucht) kaufen - das gilt auch für Schäden, die sehr wohl reparierbar wären. Das ließe sich nur ändern, in dem man die Dinge wieder so teuer produziert wie früher. Und mit Teuer ist da gemeint - wie viel Stunden/Tage/Monate muss ein durchschnittlicher Lohnempfänger arbeiten, um sich dies oder jenes kaufen zu können.

Man muss solche Produkte gezielt meiden.

Klar, ich sage auch gar nicht, dass es so was nicht gibt. Es gibt genug Beispiele wo so etwas auch nachgewiesen wurde. Ich sage lediglich, dass dies in den meisten Fällen gar nicht nötig ist, weil es einfach nicht wirtschaftlich ist, etwas noch zu reparieren.

Der Volvo aus den Urpost war an sich viel reparaturbedürftiger als heutige Autos, nur war seine Technik weniger komplex und dadurch konnte man die Reparatur leichter dem Restwert des Autos anpassen.

Auch vor 20 Jahren hat niemand ein Auto mit 500 DM Restwert für 2000 DM reparieren lassen, nur weil es reparierbar war - er hat sich einen neuen Gebrauchten für 1000 gekauft.

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