Auffällig ist, dass gerade bei uns in Deutschland in der Krise immer Experten ausgewählt werden, die mit der Regierungsmeinung konform gehen, die Politik stützen und womöglich sogar noch ein wenig radikaler sind als die Politik - meistens so radikal sind, wie die Politik gern wäre, die dann aber "Kompromisse macht".
Das konnte man bei der Pandemie beobachten, aber auch beim Klimawandel oder jetzt beim Krieg in der Ukraine. Auch dahinter vermute ich persönlich keine Verschwörung, ich glaube, dass es einfach ein großes Bedürfnis nach gesellschaftlichem Konsens in vielen großen Medien gibt, jedenfalls, was die großen Krisen betrifft.
Die Frage ist also, ob es sich bei der doch auffälligen Neigung der Medien, die Position des Staates zu unterstützen oder im Sinne des von den staatlichen Stellen vertretenen Narrativs sogar noch zu überbieten um Zufall oder um Steuerung, also ein abgestimmtes oder gelenktes Vorgehen handelt? Da kann man natürlich auch nonchalant vermuten, dass es sich bei den Vertretern des Medien-Mainstreams einfach um konsensbemühte Gutmenschen handelt, die Andersdenkende nun mal gerne als Verschwörungstheoretiker, Schwurbler oder rechtsoffen brandmarken. Mit einem solchen "Bedürfnis nach gesellschaftlichem Konsens" ist also gerade nicht das Streben nach einem gesellschaftlichen Konsens gemeint, sondern ganz im Gegenteil die Spaltung der Gesellschaft bzw. die Abspaltung von Vertretern widersetzlicher Auffassungen. Konsens meint hier also ganz im Gegenteil das Einschwören einer Gruppe, indem man abweichende Positionen brandmarkt. Ich finde es ehrlich gesagt mehr als fragwürdig mit Begriffen wie dem "gesellschaftlichen Konsens" in dieser paradoxen Weise zu hantieren. Dass die Journalisten dieser staatsfreundlichen Medien und ihre Programmgestalter bzw. Chefredakteure, auch direkt oder indirekt vom Staat bezahlt werden, von ihm abhängig sind bzw. von staatlicher Förderung profitieren könnte eventuell auch eine Rolle spielen.