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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Haarrisse

Gegen diese geballte Ladung an an Jahrzehnten gehobenen westlichen Geisteslebens geschulter Intellektualität etwas Gültiges einwenden zu wollen, ist ein hartes Geschäft. Viele Schink'sche Argumente und Engführungen sind gewiss makellos, die gegen Eisenberg in Stellung gebrachten Einwände weitgehend einleuchtend, ja hellsichtig. Natürlich fänden sich auch in diesem Fall Risse, durch die einzudringen möglich ist, doch das erforderte mehr Zeit als ich dafür aufzuwenden bereit bin.

Das ist aber auch weitgehend unnötig. Denn Schink hat sich nicht genügend im Griff, es entschlüpfen ihm Signale, die seine Vorurteile deutlich machen. Vorurteile, die er gleich Axiomen nicht zu begründen müssen glaubt.

Schon einleitend spricht er von "Impfgegner[n] wie Impfapologeten". Der unbefangene Rezipient bleibt hängen. Warum nicht 'Impfbefürworter', 'Impfpropagierer', 'Impfverteidiger'? Stattdessen ist ein solcher Mensch ein 'Apologet', ein Begriff, der seine Ursprünge in der religiösen Sphäre hat, konkret ging es darum das Christentum als einzig wahre Religion gegen jede andere zu verteidigen. Auch wenn das den Meisten im Einzelnen nicht bekannt ist, haftet dem Begriff dennoch bis heute ein irrationaler Überschuss an, der noch deutlich herauszuhören ist.

Das wird dem hier verhandelten Gegenstand nicht gerecht. Am medizinischen Konzept Impfung ist nichts Irrationales. Wer andere auffordert, sich impfen zu lassen, tut etwas durch und durch Vernünftiges. Im wenn auch seltenen Bestfall, kann man damit eine Krankheit sogar ausrotten. Und genau dieses Faktum möchte Schink mit seiner Wortwahl untergraben ohne explizit werden zu müssen.

An anderer Stelle spricht er von einer " "Pandemie" ", also in Anführungsstrichen. Nun ist dieser Begriff klar definiert. Selbstverständlich erfüllt die Verbreitung von C-19 ihn voll und ganz. Ein so reflektierer und belesener Mensch wie Schink weiss das selbstverständlich. Warum also diese relativierenden Striche, mit denen er bei den Querschlägern, die wie er wohl annimmt, mit seinen komplexen Ausführungen überfordert sind, ganz genauso wie das Gros der Gegenseite, sich anbidert? Wohl dazu.

Sine ira et studio vorzugehen, ist ein weiser Ratschlag, den man befolgen sollte.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.11.2021 16:23).

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