Ich habe grade in einem Thread die Behauptung "Alles halb so schlimm mit DU, der Boden enthält ja auch Uran" näher beleuchtet. Es scheint mir relevant nochmals gesondert darauf hinzuweisen.
Uran kommt mit ca. 2,5-4 ppm in der "Erdkruste" vor. Für Böden wird ein Wert von 1.500 to in den oberen 33cm Erdreich je km² angegeben. Mit typischen Dichten des Erdreichs um 1-2 g/cm³ entsprechen sich diese Werte.
In einer Landschaft mit ca. 1 mm losem Erdreich, welches vom Winde weggetragen werden kann ergibt sich eine ("Uranstaub") Belastung von etwa 4,5 kg/km².
Typische Korngrößen für Staub liegen im Bereich D=10µm. Daraus ergeben sich Stoffmengen im Bereich 10¹⁰ Moleküle/Atome je Staubkorn. Es liegt die Annahme nahe, dass die 4 ppm Konzentration auch (in Grenzen der Normalverteilung) für einzelne Staubkörner gilt. Eine abschirmende Wirkung der anderen Bestandteile der Staubkörner sollte gegeben sein, sofern das Material sich nicht auf Dauer zersetzt.
Ein DU-Geschoss wiegt ca. 7-10kg. Beim Aufprall verdampft es zu 10-70%, je nach Situation und Quelle. Grob gesagt entspricht die Menge des freigesetzten Uranstaubs eines Geschosses in etwa dem eines Quadratkilometers Land.
Beim Verdampfen, Zerreiben des Urans ist davon auszugehen, dass sich höchstens Mischphase mit dem Material des Ziels Panzerung/Stein bildet. Das Kondensat/der Staub weist einen sehr hohen Urananteil auf, im Bereich ~1-100%. Die Strahlung des enthaltenen Urans wird nicht, oder kaum von anderen Bestandteilen abgeschirmt.
Die schädigende Wirkung ist daher wohl nicht vergleichbar. Somit entspricht die Belastung durch ein DU-Geschoss wohl mehr als dem natürlichen Urananteil des Staub eines Quadratkilometer Landes.
Wie seht ihr das?
Gruß
DWD