Frau Aigner hat Recht, wenn sie ein missratenes Baurecht für einen Teil der aktuellen Hochwasserschäden verantwortlich macht. Wobei das Versagen staatlicher Stellen im Warn- und Evakuierungsmanagement davon unberührt bleibt und für die meisten Todesopfer direkt verantwortlich ist.
Auch die Bodenverdichtung durch intensive Landwirtschaft ist nicht gerade förderlich dabei, Hochwasserschäden zu vermeiden.
Mir fehlt aber ein wichtiger Punkt in ihrer Liste:
Im aktuellen Wahlprogramm der Grünen steht, dass sie als Sofortziel einen jährlichen Zubau von 5-6 Gigawatt Windkraftleistung an Land anstreben, ab Mitte der 20er Jahre 7-8 GW.
Was bedeutet das konkret?
Ein modernes Windkraftwerk an Land hat eine Nabenhöhe von mindestens 150 Metern und eine (theoretische) Leistung von 5-6 Megawatt bei idealen Windverhältnissen.
Um das zu erreichen, müssen 7000 Tonnen Stahlbeton verbaut werden, davon die Hälfte im Fundament. Dieses erreicht bei modernen Anlagen einen Durchmesser von 25-30 Metern und eine Tiefe von 4 Metern - alles Stahlbeton. Bei Bedarf werden noch Gründungspfähle bis in 20 Meter Bodentiefe eingebracht.
Es bleiben pro Windrad rund 500 m² direkte Fläche sowie rund 1500 m² Zufahrts- und Kranfläche dauerhaft versiegelt, dazu kommen noch neu zu schaffende Zufahrtsstraßen. Gebaut werden solche Anlagen vorrangig dort, wo bislang keine intensive Landwirtschaft lohnend war - also auf Grün- und Brachflächen und in Wäldern.
Um die Forderung der Grünen umzusetzen, müssten sofort 1000 dieser Anlagen pro Jahr zusätzlich gebaut werden.
- also 1000 x 2000 m² = 2 000 000 m² Bodenversiegelung pro Jahr zusätzlich
- also 1000 x 7000 t = 7 000 000 Tonnen Stahlbeton Bodendruck pro Jahr zusätzlich
Ab Mitte der 20 Jahre, also in 3-4 Jahren, soll dann nochmal eine Steigerung von 50% erfolgen. Pro Jahr. Zusätzlich.
Aber klar der Klimawandel ist schuld...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.08.2021 10:40).