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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Da sind wieder einmal die Ideologen unterwegs

Also die Aufnahmefähigkeit von Böden, auch wenn die fast oder völlig naturbelassen sind, ist sehr beschränkt.
Es sind die Bäche, welche den Boden um das überschüssige Wasser entwässern, die wiederum in kleine Flüsse, dann in große Flüsse und zuletzt in die Ströme und das Meer entleeren.
Regnet es viel, steigen die Pegel dieser Gewässer an, während die in Trockenzeiten auch schonmal austrocknen.

In bergigen Lagen ist die Erdschicht über dem Fels zudem sehr überschaubar, so dass sich diese Schichten sehr schnell entwässern.

Der Grund, warum Erftstadt so heftig von Überflutungen getroffen wurde, liege darin, dass die Erft flussaufwärts kanalisiert wurde.

Blöderweise waren aber auch die kanalisierten Flüsse völlig übergelaufen. Da hätte dort eine Renaturierung sogar völlig kontraproduktiv gewirkt. So war die Lage an der Swist und der Oberlauf der Erft viel schlimmer betroffen, als als Erftstadt, dass vor allen Dingen durch die spektakuläre Fräsekante bei der Kiesgrube in Erinnerung bleibt.
In Swisttal mußten die Leute mit dem Hubschrauber von den Häusers evakuiert werden. Die alberne Steinbau-Talsperre, die eigentlich auch als Hochwasserschutz gedacht war, drohte zu brechen.

Ein zusätzliches Problem sind nahe gelegene Tagebaue, bei denen permanent das Grundwasser abgesenkt wird. Läuft hier viel Wasser hinein, muss es wieder herausgepumpt werden, weiß der Experte, der für den Erftverband arbeitet.

Zwar habe der Energiekonzern und Tagebaubetreiber RWE das sogenannte Sümpfungswasser in die Erft geleitet, dieses aber über den Ville-Stollen wieder in den Rhein gepumpt. Beim aktuellen Hochwasser habe dies die Überflutungen der an der Erft liegenden Orte nicht verhindern können. Immerhin sind aufgegebene Tagebaue mit abgeflachten Böschungen dazu geeignet, abfließendes Wasser aufzunehmen.

Tja, die blöden Tagebaue sind ja auch viel weiter nördlich. Ja, irgendwann fließt das Wasser auch in die Nordsee. Das bringt die Leutchen in den Überflutungsgebiet auch nicht weiter. Aber klar, irgendwo mussten ja noch die bösen Kohlegruben untergebracht werden.

Manchmal bahnen sich die Flüsse ihren Weg durch tief eingeschnittene Täler ohne natürliche Auslaufflächen. Etwa in der Eifel oder im Bergischen Land. Liegt eine Siedlung ungünstig in einer Flussschleife, dass das Wasser von den gegenüberliegenden Felswänden abprallt und übers gegenüberliegende Ufer gedrückt wird, um sich seinen Weg mit viel Treibgut durch eine angrenzende Siedlung zu bahnen, hilft auch kein technischer Hochwasserschutz. So wie es in Schuld an der Ahr passiert ist. Bis vor wenigen Tagen drohte hier noch ein Hang abzurutschen, weil einige Meter tiefer die Stützmauer durch das Hochwasser komplett weggebrochen ist

Da ist unser Autor etwas viel Wildwasserbahn gefahren. Nein, bei der Größenordnung tritt so etwas nicht mehr auf.
Auch reicht die Kraft des Wassers völlig aus, um so einen Ort wegzufräsen bzw. die Häuser so zu schädigen, dass die nurnoch abgerissen werden können.
Auch ist es vollig normal, dass es bei diesen Wassermassen auch Hänge abrutschen.
Da sind ja auch ganz normale Straßen zu kleinen Flüssen geworden oder von den Bergen kamen neue Bäche herunter, die Keller haben vollaufen lassen und Straßen Unterspülten.

Zudem kann man immer nur erwähnen: Durch den vielen Regen vorher waren etliche Rückhaltesysteme und Böden schon gut gesättigt.

Wenn man mit einem normalen Mähdrescher auf ein zu nasses Feld fährt, kann dies den Boden beschädigen, wie ein Landwirt aus Attenhofen dem Bayerischen Rundfunk erklärte. Im schlimmsten Fall bleibt die 20 Tonnen schwere Maschine eben stecken. Stehen die Wurzeln tagelang im Wasser und bekommen keinen Sauerstoff mehr, sterben die Pflanzen irgendwann ab.

Und noch viel schlimmer: Das ernten von nassen Feldern ist nicht möglich. Wie auch schon Mr. Clarkson feststellen mußte. Niemand kauft die zusätzlichen Tonnen Gewicht, die sich einfach durch das Wasser ergeben. Zudem wird das Zeug weich und fault.

Ja, irgendwann sterben auch die Pflanzen ab. Aber das dauert schon etwas länger, sonst wären die Auen ja nach jeder Überflutung gleich eine Mondlandschaft.

Auenlandschaften renaturieren

Das Auenland ist etwas feines, aber das ersetzt nur einen Deich und hat den Vorteil lokal die Flüsse nicht in die Höhe zu zwingen und entsprechend hohe Deiche zu erfordern. An natürlichen Endstellen ändert sich da nicht viel. Auch das Wasser aus den Auen versickert dort nicht, sondern fließt über den Fluss ab.

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