Ob mehr Bevölkerung auch mehr Land braucht, hängt ganz davon ab, auf welchem Niveau mit Landverbrauch man startet und dann in allererster Linie davon, welche Ansprüche man hat.
Dazu sollte man die Wohnfläche pro Person anschauen, die Durchschnittliche Geschosszahl von Wohngebäuden.
Wenn man natürlich den Anspruch hat, dass jeder auch sein eigenes Gärtchen haben soll, dann ist klar, dass es schnell zum Verteilungskampf kommt.
Ich schliesse mich da nicht aus. Ich bin in einer 4-köpfigen Familie in einer 80 qm Wohnung zum Teenager geworden und war nicht unglücklicher als später mit 3 Nasen auf 130 in einem halben Haus mit Garten.
Heute haben wir zu fünft 160 qm und Garten, aber in der näheren Umgebung hat es keine grössere, öffentliche Wiese, wo eine Gruppe grösserer Kinder fussballspielen könnte oder Bereiche, wo Verstecken gespielt werden könnte, oder kletterbare Bäume wären.
Stattdessen: Pflegeleichte, strukturlose Gemeinflächen in der (privaten) Siedlung, Fallschutzmatten, übersichtliche Spielplätze, hübsche Bäume, mit hohen Ästen, damit der Rasenmäher ungehindert vorbeikommt, ein Sportplatz für ein (wachsendes) Dorf von 5000+ Einwohnern.
Zwischen den Mietshäusern, in denen ich bis 12jährig gewohnt habe, gab es Rasenflächen en masse, einen Riesensandkasten, Bäume, Sträucher etc. und keiner hat gemotzt, wenn wir zum Knickern Löcher in die Wiese gemacht haben.
Aber da war auch kein Grund- oder Wohneigentum involviert; zu dem Spielplatz und den Wiesen gehörten ein halbes Dutzend Wohnblöcke mit total ca. 120 Wohnungen zu 80 qm.
Ich will gar nicht mal werten, was besser war/ist - aber bevor man Aussagen trifft, dass gewisse Verhältnisse selbstverständlich seien, sollte man sich genau überlegen, welche Annahmen man unausgesprochen hineinsteckt.