Ach Suitbert. Wieder einmal keine Ahnung von Geschichte und Wirtschaft?
Den Kampf der Systeme hatten wir doch schon einmal.
Da gab es DDR mit ihrer staatlichen Planwirtschaft und kaum Privateigentum, die sogar in den Anfangsjahren massiv von der UdSSR gepimpt worden war und die BRD mit ihrer sozialen Marktwirtschaft.
Die Entwicklung beider Systeme ist bekannt.
Das DDR-Zeug taugte in der BRD nur als B und Ramschware.
Der beste PKW des Ostblocks war ein Lizenzbau aus dem Westen.
Man war sich dort hinten durchaus bewusst, keine Chance gegen die marktwirtschaftlich getriebene Technologie des Westens zu haben und versuchte es dann auch nicht einmal mehr.
Der olle Trabi der DDR war Anfang der 60'er Jahre noch konkurrenzfähig, wurde aber bis zum Untergang der DDR gebaut, weil der Erich meinte, dass dieser ausreichend sei für seine Untertanen. Als es dann plötzlich einen Markt gab, wollte die Kiste niemand mehr.
Die waren in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg nicht vorhanden und so wurden Branchen wie die Wasser- und Energieversorgung, die Bahn und Post weitgehend in staatlicher Regie betrieben.
Na, in Geschichte geschlafen? Die Post hatte aus politischen Gründen ein staatliches Monopol. Und das schon zu Kaiser´s Zeiten. Und zumindest bei uns gab es schon lange vor dem 2.WK Wasser und Energieversorger. Das dickste Schiff in diesem Teich war ein privatwirtschaftlicher Konzern, den es heute noch gibt. Staatliche Konzerne wurde schon bald nach der Gründung der BRD privatisiert. Damals wurden die Kommunen auch noch nicht durch diese irrsinnige Umverteilung und Schuldenmacherei in die roten Zahlen getrieben, sondern konnten selbst unternehmerisch tätig werden. Die Stadtwerke wurden von den potenten Kommunen gegründet und finanziert.
Und auch das Gesundheitswesen stand mit der Sicherung der Finanzierung für die meist von den Wohlfahrtsverbänden geführten Krankenhäuser unter staatlicher Kontrolle.
Was für ein Unsinn. Die Krankenhäuser standen damals genauso viel oder wenig unter staatlicher Kontrolle, wie heute. Da sind keine Amtmänner in den Fluren herumgelaufen.
Die Post wurde zur Post AG, abgespalten davon die Telekom an die Börse gebracht und die Bahn in eine AG umgewandelt.
Richtig. Die Deutsche Post legte damals eine ordentliche Trägheit an den Tag.
Hätte man das alles so schön staatlich gelassen, dann wäre die Entwicklung im Bereich der Telekommunikation so schnell gelaufen, wie der Bau vom BER.
Dann würden die Deutschen noch heute am Modem hängen und eine äußerst dürftige, mobile Infrastruktur haben. Man kann das doch wunderbar sehen, wie toll das alles in Berlin läuft. Das möchte unser Suitbert gerne in allen Bereichen des Lebens haben.
Warum das jetzt mit den Flüssiggasterminals für Berliner Verhältnisse quasi mit Lichtgeschwindigkeit läuft? Man hat den Job praktisch westdeutschen Konzernen übergeben. Man stelle sich einmal vor unser Kevin in Berlin müsste sich um so etwas kümmern.
So wurde zum Beispiel aus Postbeamten ein Heer von Billiglöhnern
Also der kleine Postbeamte war in "Billiglöhner" in der Bonner Republik. Nebenbei bekommen die alle heute den Mindestlohn.
Billiglöhnern, die als Mitarbeiter von Konkurrenzfirmen alle die gleichen Haushalte anfahren und die Pakete vor die Tür stellen, die Straßen verstopfen und die Luft verpesten. Für die Kunden werden Leistungen gestrichen und die Post kommt nicht mehr täglich, Postkästen werden abgebaut und Zweigstellen geschlossen.
Oder man wäre halt bei der alten Gemütlichkeit geblieben. So für ein Päckchen sollte man da schonmal eine Woche Lieferzeit einplanen. Wenn kaum noch Post verschickt wird, braucht man nicht so viele Postkästen.
Aber unser Suitbert ist geistig in den 70'er Jahren stehen geblieben.
Genau, bleiben wir doch in der guten, alten Zeit. Statt Internet und Mobilfunk lieber einen Haufen Briefkästen und Telefonzellen. Und das Fax als der heiße Scheiß.
Ach Shit, unsere Verwaltung ist ja teilweise immer noch auf Fax.
Und kaum fährt man dann aus Dunkel-Deutschland in irgendeine Himmelrichtung ist man, ups plötzlich im 21. Jahrhundert.
Klar, dass solch ein Biedermeierstaat keine ernstzunehmende Wirtschaft haben kann und wird dann auch schon längst eine DDR 2.0 wären.
Warum kümmert sich unser Suitbert nicht erst einmal um einen effektiven und leistungsfähigen Staat. Da gibt es richtig Potential.
Wenn man z.B. die ganzen Luftpumpen in der Politik an die frische Luft setzen würde, statt diesen Apparat immer mehr aufzublähen.
Wenn uns der Suitbert dann eine richtig tolle, effektive Truppe und Regelkreise vorstellt, die eine DDR-isierung der Republik verhinden, können wir ja gerne über mehr Staat sprechen. Aber so?