THE ME ME schrieb am 31. Juli 2012 18:39
> Die sog. Kontrollfunktion der Medien in der Demokratie ist
> zuallererst mal ein Konzept um dem Bürger zu suggerieren, dass er
> weitgehend informiert ist über das was vorgeht. Weil nur dann der
> Bürger seine politischen Entscheidungen für sich selbst hinreichend
> begründen kann.
Die Medien haben keine "Kontrollfunktion", die ihnen als
Aufgabenstellung zugewiesen worden wäre. Soweit es sich um
kapitalistische Unternehmungen handelt ist ihr einziges Ziel Gewinn
zu machen. Die Rede von der "Kontrollfunktion" ist gegenstandslos.
Der "Bürger" ist historisch erstmal der Stadtbürger, der auch
politisch was zu sagen hat. Solange die politische Einheit nur die
Stadt war war der "Bürger" auch wohlinformiert. Als das "Bürgertum"
die politische Gewalt im gesamten Land übernehmen wollte (und noch
nicht hatte) war eine "freie" Presse wichtiger und erlebte da ihre
Blüte, zB in Form von anonymen Flugschriften vor der franz.
Revolution.
Heutzutage wird auch vom Proletariat als "Bürger" geredet, aber wenn
die politisch was zu bestimmen hätten würde das Großbürgertum mitsamt
seinem Kapital aus dem Lande fliehen. Andererseits hat sich das
Kapital über AGs, Fonds etc anonymisiert, wird von Angestellten
verwaltet und herrscht als "Sachzwang".
In dieser Lage braucht das Kapital keine gut informierten "Bürger",
dieses ganze "Bürger"-Geschwätz ist gespenstisch gegenstandslos. Wer
noch persönlicher Großkapitalist ist hält sich entspr. Börsenbriefe
und hat für Notfälle die direkte Telefonnummer der Kanzlerin,
ansonsten regeln die Verbände, in denen er Mitglied ist. Für den
Restpöbel reicht Unterhaltung über sexuelle Verhältnisse der
Unterhaltungsclowns.
Eine Presse die wirklich informieren wollte ist ökonomisch unmöglich
und politisch ungewollt. Dieses illusionäre "Bürger"geschwätz
reklamiert eine Idealwelt in Phantasialand. Die realen Verhältnisse
sind andere.
> Deshalb ist die Hoheit über die (ver)öffentlichte Meinung sehr viel
> wirksamer als der Einfluß auf einzelne Parteien.
Der Kapitalismus selbst erzeugt in den Köpfen seines Personals völlig
irrige Vorstellungen datüber, wie er funktioniert. Außerhalb
marxistischer Zirkel herrscht kollektive Halluzination, die
einerseits aus Jornalistenköpfen ständig in die Medien reproduziert,
andererseits vom Publikum dankbar konsumiert wird.
Es existiert da keine "Hoheit", kein geheimes verschwörerisches
Zentralommitee von Schurken außer in Ihrem Kopf, wo Sie anonyme
gesellschaftliche Verhältnisse unbedingt Repersonalisieren müssen,
weil Ihnen die Kraft der Abstraktion mangelt.
> Aber gerade das, wurde ja von allen bürgerlichen Parteien seit 50
> Jahren vehement bestritten. Jetzt, wo es auch dem gutgläubigen Bürger
> an den Kragen geht, merkt er plötzlich was Dissidenten schon seit den
> 60er Jahren wissen: Die Medien manipulieren und Lügen, lassen weg und
> bauschen auf. Gerade so wie es ihre Kontrolleure (Besitzer) haben wollen.
Der Kapitalismus ist ein System hemmungsloser Konkurrenz; er zockt
nicht nur die Arbeiter (+Rentner,Schüler,Kranke) ab, auch die
einzelnen Kapitalien selbst stehen in erbitterter Konkurrenz. Wems
jetzt an die Börse geht ist die "Mittelschicht" die Marx zum
Kleinbürgertum zählt: zwar schon Geld habend aber nicht genug, um
selbst vollständig von fremder Arbeit leben zu können. Im
Klassenkampf stehen die Seit an Seit mit dem Kapital. Die brauchen
keine Informationen, die haben ihre Vorurteile.
> BTW: Wenn man sich schon zu dieser Erkenntnis hinsichtlich der
> Finanzen durchgerungen hat, sollte man auch mal die allumfassende
> Kriegspropaganda die unisono durch die gleichen Medien rauscht
> hinterfragen...
Ihr Optimismus ehrt Sie.
> Die sog. Kontrollfunktion der Medien in der Demokratie ist
> zuallererst mal ein Konzept um dem Bürger zu suggerieren, dass er
> weitgehend informiert ist über das was vorgeht. Weil nur dann der
> Bürger seine politischen Entscheidungen für sich selbst hinreichend
> begründen kann.
Die Medien haben keine "Kontrollfunktion", die ihnen als
Aufgabenstellung zugewiesen worden wäre. Soweit es sich um
kapitalistische Unternehmungen handelt ist ihr einziges Ziel Gewinn
zu machen. Die Rede von der "Kontrollfunktion" ist gegenstandslos.
Der "Bürger" ist historisch erstmal der Stadtbürger, der auch
politisch was zu sagen hat. Solange die politische Einheit nur die
Stadt war war der "Bürger" auch wohlinformiert. Als das "Bürgertum"
die politische Gewalt im gesamten Land übernehmen wollte (und noch
nicht hatte) war eine "freie" Presse wichtiger und erlebte da ihre
Blüte, zB in Form von anonymen Flugschriften vor der franz.
Revolution.
Heutzutage wird auch vom Proletariat als "Bürger" geredet, aber wenn
die politisch was zu bestimmen hätten würde das Großbürgertum mitsamt
seinem Kapital aus dem Lande fliehen. Andererseits hat sich das
Kapital über AGs, Fonds etc anonymisiert, wird von Angestellten
verwaltet und herrscht als "Sachzwang".
In dieser Lage braucht das Kapital keine gut informierten "Bürger",
dieses ganze "Bürger"-Geschwätz ist gespenstisch gegenstandslos. Wer
noch persönlicher Großkapitalist ist hält sich entspr. Börsenbriefe
und hat für Notfälle die direkte Telefonnummer der Kanzlerin,
ansonsten regeln die Verbände, in denen er Mitglied ist. Für den
Restpöbel reicht Unterhaltung über sexuelle Verhältnisse der
Unterhaltungsclowns.
Eine Presse die wirklich informieren wollte ist ökonomisch unmöglich
und politisch ungewollt. Dieses illusionäre "Bürger"geschwätz
reklamiert eine Idealwelt in Phantasialand. Die realen Verhältnisse
sind andere.
> Deshalb ist die Hoheit über die (ver)öffentlichte Meinung sehr viel
> wirksamer als der Einfluß auf einzelne Parteien.
Der Kapitalismus selbst erzeugt in den Köpfen seines Personals völlig
irrige Vorstellungen datüber, wie er funktioniert. Außerhalb
marxistischer Zirkel herrscht kollektive Halluzination, die
einerseits aus Jornalistenköpfen ständig in die Medien reproduziert,
andererseits vom Publikum dankbar konsumiert wird.
Es existiert da keine "Hoheit", kein geheimes verschwörerisches
Zentralommitee von Schurken außer in Ihrem Kopf, wo Sie anonyme
gesellschaftliche Verhältnisse unbedingt Repersonalisieren müssen,
weil Ihnen die Kraft der Abstraktion mangelt.
> Aber gerade das, wurde ja von allen bürgerlichen Parteien seit 50
> Jahren vehement bestritten. Jetzt, wo es auch dem gutgläubigen Bürger
> an den Kragen geht, merkt er plötzlich was Dissidenten schon seit den
> 60er Jahren wissen: Die Medien manipulieren und Lügen, lassen weg und
> bauschen auf. Gerade so wie es ihre Kontrolleure (Besitzer) haben wollen.
Der Kapitalismus ist ein System hemmungsloser Konkurrenz; er zockt
nicht nur die Arbeiter (+Rentner,Schüler,Kranke) ab, auch die
einzelnen Kapitalien selbst stehen in erbitterter Konkurrenz. Wems
jetzt an die Börse geht ist die "Mittelschicht" die Marx zum
Kleinbürgertum zählt: zwar schon Geld habend aber nicht genug, um
selbst vollständig von fremder Arbeit leben zu können. Im
Klassenkampf stehen die Seit an Seit mit dem Kapital. Die brauchen
keine Informationen, die haben ihre Vorurteile.
> BTW: Wenn man sich schon zu dieser Erkenntnis hinsichtlich der
> Finanzen durchgerungen hat, sollte man auch mal die allumfassende
> Kriegspropaganda die unisono durch die gleichen Medien rauscht
> hinterfragen...
Ihr Optimismus ehrt Sie.