… und wird nicht im Frieden schwinden.
Was wir hier sehen, ist viel weniger ein Ost-West Konflikt und viel mehr der langsame Zerfall des russischen Imperiums und seiner Kolonien. Dieser Prozess begann für fast alle Kollonialimperien im ersten Weltkrieg und endete für die Meisten mit der Dekolonisierung spätestens in den 1970ern. Einzig das ehemalige russische Imperium existierte bis 1990/1 in Form der UdSSR weiter, bis auch dieses zu Zerfallen begann.
Der westliche Blick versteht das ehemalige Zarenreich gerne als homogenes Gebilde, genährt von der Moskauer Legende einer friedlichen „Russifizierung“. De facto war und ist das Reich mindestens genauso multiethnisch und heterogen wie das Habsburger Reich, welches letztlich als österreichisch dominierter Vielvölkerstaat scheiterte und unterging.
Die Frage ist in Bezug auf das russische Imperium nicht ob, sondern wann dieser Zerfallsprozess mit der Errichtung weiterer souveräner Nationalstaaten endet. Es ist kein Zufall, dass in der Ukraine praktisch keine ethnischen Russen, sondern vor allem andere Ethnien gegen die Ukrainer kämpfen.
Vor diesem Hintergrund ist die Frage nicht, wie man Putin von einem Krieg hätte abhalten können, oder ob es eine Alternative zum NATO-Einsatz in Jugoslawien gab. Eine friedliche Lösung all dieser Konflikte ist nur möglich, wenn die Moskauer Znetralregierung ihren Kolonien und Ethnien völlige Souveränität gestattet. Das ist aber so ziemlich 100% das Gegenteil der Kremlpolitik der letzten Jahrhunderte.