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Re: Berechtigte Sicherheitsinteressen

PippiLangstrumpf schrieb am 04.07.2023 12:07:

DasWoelfchen schrieb am 04.07.2023 09:50:

PippiLangstrumpf schrieb am 03.07.2023 12:58:

seven-thirteen schrieb am 03.07.2023 12:42:

So ein Blödsinn. Jedes Land hat Sicherheitsinteressen. Und Russland hat Sorge vor der militärischen macht der USA, die ja genauso extrem stark atomar ist. Und wenn sich das US-Militär mittels NATO weiter und weiter ausbreiten kann, dann ist das defintiv ein Sicherheitsrisiko für Russland. Warum soll Russland darauf vertrauen, dass die USA nie eine militärische Offensive starten?

Weil man die größte Nuklearmacht des Planeten ist.

Das kann man nicht. Und wenn da halt die US-Atomrakten schon direkt vor der Haustür stehen, dann ist das definitv eine große Bedrohung.

Die USA, wie auch Russland haben U-Boote mit Nuklearraketen. Die kann man noch direkter vor die Haustür fahren.

Zur Zeiten der Kubakrise hatten die USA auch genug Atomwafen, um die UdSSR zu vernichten. Trotzdem wollte man keine Raketen auf Kuba.
Die Abschreckungswirkung der eigenen Atomwaffen nimmt eben mit der Verkürzung der Vorwarnzeit ab.

Die Technologie auf U-Booten war noch nicht soweit wie heute.

Aber die USA hatte den Eindruck, dass eine Stationierung auf Kuba ihre eigene Abschreckung untergräbt. Da ist es egal, welcher Art diese Abschreckung ist, da eine kürzere Vorwarnzeit eben auch einen kürzeren Entscheidungs- und Korrekturzeitraum (z.B. bei Fehlalarmen) bedeutet.

Und bitte nicht vergessen, dass z.B. die Aegis-Ashore Raketenabschusssyteme auf einer "Kannistertechnologie" basieren. Da kann man
1. alles abschießen was heute oder in Zukunft in einen "Kannister" passt
2. von außen nicht feststellen, was sich gerade in den geladenen "Kannistern" befindet.
3. "Kannister" ist in kurzer Zeit austauschen

Aus Aegis kann man Marschflugkörper (Tomahawk) verschießen, aber keine Raketen wie die Pershings. Nuklear bestückbare Tomahawks gibt es nicht, die Pershings wurden eh alle verschrottet. Das einzige Land in Europa, das nuklear bestückbare ballistische Mittelstreckenraketen im Arsenal hat, ist Russland mit den Iskander-Raketen. Im gesamten NATO-Arsenal gibt es dazu kein Gegenstück.

Prinzipiell gibt es für Aegissysteme keine Bindung an bestimmte Raketentypen, weil es sich eben nicht um eine klassische munitionsgebundene Raketenplattform handelt.

Alle Raketen, für die es einen passenden Kannister gibt, können verschossen werden. Das bedeutet aber, dass sobald es nuklear bestückte Raketen für Aegissysteme auf Schiffen oder U-Booten gibt, diese auch mit dem Aegis Ashore System kompatibel sind. Ferner ist mit einer Fernaufklärung (z.B. mit Satelliten) nicht erkennbar welcher Raketentyp sich in den geladenen Kannistern befindet.

Da muss die Gegenseite entweder den Beteuerungen des Aufstellers glauben, oder aber in sehr kurzen Abständen vor Ort Inspektionen durchführen, da das Tauschen eines Kannisters eine Aufgabe ist, die in kürzester Zeit durchgeführt werden kann.

Das könnte sogar soweit gehen, dass man kurz vor der angekündigten Inspektion schnell auf den vereinbarten defensiven Raketentyp wechselt, um direkt nach der Inspektion den offensiven Typ wieder zu installieren.
Von Seiten der Rüstungskontrolleure ist das ein Albtraum.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.07.2023 00:09).

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