Offensichtlich intellektuell überfordert, aber einem die Welt erklären wollen. Hier also die lange Version:
Wiegen – das sanfte Hin und Her
Beim schwach konjugierten Verb wiegen geht es um eine geradezu meditative Hin-und-her-Bewegung: Das Kind wird gewiegt, der Wind wiegt die Ähren, ein Boot wiegt sich auf den Wellen. So regelmässig die Bewegung, so harmonisch die Endungen: wiegen, wiegte, gewiegt. Auch das eingangs genannte Gefühl der Behütetheit – das Sich-in-Sicherheit-Wiegen – weist diese «unspektakulären» Konjugationsendungen auf. Dasselbe gilt für das Zerkleinern von Gewürzkräutern, sie werden gewiegt.
Wiegen Nummer zwei – das Verb der Schwere
Starke Verben wie das auf das Gewicht bezogene wiegen haben unregelmässige Endungen: wiegen, wog, gewogen – dies unabhängig, ob man etwas (ab)gewogen oder selbst 70 kg gewogen hat.
Das sanfte und das «gewichtige» wiegen haben den Infinitiv und die Konjugation in der Gegenwartsform (Präsens) gemein: ich wiege, du wiegst, er/sie wiegt et cetera. Doch in seiner starken Ausprägung geht das zweite wiegen andere Wege. Und erst recht im Konjunktiv II: Wenn sie das Kind wöge, würde sie die Gewichtszunahme sehen. Im Vergleich dazu: Wenn sie das Kind wiegte, würde es schneller einschlafen.
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Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.07.2024 19:46).