Steiger2022 schrieb am 13.10.2022 13:51:
Geltendes Recht war auch keine Waffen in Krisengebiete.
Ich weiß, ich wiederhole mich: Das war ein schwerer Fehler, den der Westen viel zu lange immer wieder wiederholt hat. Seit der "Zeitenwende" ist das glücklicherweise Geschichte. Bosnien-Herzegowina ist ein Opfer dieser zynischen "pazifistischen" Politik, die wurden mit diesem Spruch für mehr als sechs Jahre ohne Hilfe den faschistischen "Großserben" und der jugoslawischen "Bundesarmee" (my ass) überlassen. Die Hauptstadt wurde viereinhalb Jahre lang belagert, der Westen hatte dafür eine eigene Bezeichnung, damit es nicht so schrecklich klang ("Umschließung" oder sowas).
100.000 tote Bosnier waren das Ergebnis dieses Krieges, 8.000 allein bei dem Massaker in der UNO-Schutzzone Srebrenica. Das Land hat nur ein Zehntel der Einwohnerzahl der Ukraine, kannst du leicht selbst umrechnen. Also ich bin heilfroh, daß der Westen endlich erkannt hat, wie grundverkehrt diese Politik war. Der ganze unmenschliche Zynismus dieses vorgeblichen Pazifismus äußert sich für mich in einer Episode, als der bosnische Präsident Izetbegovic unangemeldet auf einem Treffen westlicher Spitzenpolitiker zum Bosnienkrieg auftauchte, um um Hilfe zu bitten. Überlieferte Reaktion des damaligen deutschen Außenministers Kinkel: "Was will der denn hier?"
Da geht mir heute noch das Messer in der Tasche auf. "Pazifismus" kann mich am Arsch lecken.