oldman123 schrieb am 13.10.2022 12:05:
Egal in welcher Form man Vergleiche zieht, kommt irgend wer daher und unterstellt Whataboutismus.
Aber genau das ist so ein Begriff, um den Diskussionspartern zu diskreditieren oder zu diffamieren. Meist eine Methode um sein argumentatorisches Unvermögen zu kaschieren.
Zur Erinnerung:
"Whataboutism oder Whataboutismus (...) bezeichnet abwertend ein Verfahren, bei dem eine kritische Frage oder ein kritisches Argument nicht beantwortet oder erörtert, sondern mit einer kritischen Gegenfrage erwidert wird. Whataboutism wird unter logischem und argumentativem Gesichtspunkt als Variante des Tu-quoque-Musters eingeordnet (lat. ‚du auch‘, Bezeichnung für einen Gegenvorwurf), das eine Unterart des Ad-hominem-Arguments darstellt.[1]
Kommunikationsabsicht ist dabei häufig die Ablenkung vom Inhalt eines Themas (Ablenkungsmanöver). Das Ziel kann auch sein, die Berechtigung zur Kritik, die Legitimation, die Integrität und die Fairness des Kritikers infrage zu stellen, was den Charakter einer unter Umständen berechtigten oder unberechtigten Diskreditierung annehmen kann. Übliche Vorwürfe sind Doppelmoral, Doppelstandards und Heuchelei."
Wiki: WhataboutismAlso dürfen Vergleiche wohl erlaubt sein.
Genau was Du beschreibst, wird hier gemacht. Es wird versucht vom eigentlichen Thema "illegale Annexion besetzer Gebiete durch Russland" durch unsinnige Vergleiche abzulenken und um die Fairness des Kritikers (= die UNO) infrage zu stellen.
Und natürlich ist dem Vergleich USA vs Russland die implizite Frage "Was ist denn mit den USA?" enthalten. Also alle Merkmale für Whataboutism sind erfüllt. Abgesehen davon ging es bei der UNO Abstimmung ja gar nicht um USA gegen Russland.
Natürlich sind Vergleiche erlaubt. Aber Vergleiche bei Kriegen führen immer in die Sackgasse, genauso wie "Hitler-Vergleiche" zu 100% in die Hose gehen.