der reine Wahnsinn. (…)"
Lieber Herr Böhm, lieber Herr Neubert. Das menschliche Leben entspricht dem Leben, welches man um sich herum in Fauna und Flora beobachten kann. Auch da gibt ist die beiden Prinzipien Zuneigung und Abneigung als gestaltende Kräfte von Beziehungen jeglicher Art. Belohnung und Bestrafung oder Fördern und Vernichten sind nur vier der Bezeichnungen, die unsere Variante der menschlichen Sprachen zur Beschreibung dieses Phänomens kennt. Man und Es lebt voneinander. Um das eigene Leben zu erhalten, muss man das Leben anderer (auch Pflanzen sind Lebe-Wesen) nehmen. Veganes Ernähren ist nur vordergründig eine Alternative.
Nimmt man den Pflanzen ihre Früchte, nimmt man ihnen die Zukunft. Pflanzen reagieren, in vielen Aspekten zur Passivität vom Leben verurteilt, auf vielfältige Weise auf diesen Umstand. Der mir wichtigste ist wohl die Höhe der Reproduktionsrate. Pflanzen kalkulieren einfach den gewaltsamen Tod mit in ihre Überlebensstrategie ein.
Dieses der Natur zugrundeliegende Prinzip ist nicht zu durchbrechen, will man die Zukunft für sich selbst sichern. Man ist zur Fortpflanzung gezwungen. Nur diejenigen, die dieses das Leben konstituierende Prinzip bewusst aus ihrem Leben verbannen und somit gegen ihre eigene Natur handeln, können den Kreislauf des Tötens und getötet werdens durchbrechen. Nur, wir huldigen dem Leben in Gedanken, Worten und Werken und machen diejenigen, die bewusst aus dem Kreislauf des Lebens aussteigen, zu Parias unserer Westlichen Gesellschaften.
Der Satz si vis pacem, para bellum trägt dem Lebensprinzip Rechnung. Mehr nicht, weniger nicht.
Sie beide werden komplett unglaubwürdig, wenn sie auch noch die christliche Forderung, den ersten Schritt auf dem Weg in die Zukunftslosigkeit zu tun, vom anderen, vom Gegner verlangen. Vom Gegner im Geiste und vom Gegner in der Tat.
Das ist heuchlerisch und vermutlich Teil hybrider Auseinandersetzung.