Leider irren Sie sich. Auch Platon hat in der "Republik" vor der Machtübernahme des Kapitals gewarnt, weil diese letztendlich zur Zerstörung alles anderen führe. Er war nicht der einzige, auch Aristoteles und Aristophanes wussten davon zu berichte und später auch römische Philosophen. Das römisch Reich ist daran gescheitert, dass sein Rechtssystem keinen Schutz gegen das Kapital mehr enthielt, mit anderen Worten : Der Gläubiger hat immer recht. Kommt einem bekannt vor, oder? Diese Art Rechtssystem ist erst mit dem Putsch des Kapitals im antiken Griechenland aufgekommen. Davor gab es vor allem den Schutz der Schuldner und damit mehr Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit.
Was den Idealismus angeht wäre ich vorsichtiger. Eine aus der historischen Evidenz resultierende Beurteilung der Situation lässt entsprechende konsequente Schlüsse bezüglich der daraus entstehenden Probleme zu. Diese Schlüsse formen sich zu möglichen Lösungsansätzen, die allerdings nicht zwangsläufig zu einem Idealismus führen müssen. Nur weil seit dem antiken Griechenland jeder Versuch einen herrschaftsfreien Lösungsansatz umzusetzen an der Gewalt des herrschenden Kapitals gescheitert ist, heißt das nicht, dass es kein Lösungsansatz ist. Der Idealismus, von dem Sie schreiben, ist an sich eine Negation und entsteht erst, wenn Sie an die Unendlichkeit der Kapitalherrschaft glauben. Aber was ist schon unendlich ausser der Dummheit? Die besagten Lösungsansätze warten auf eine Chance, und die wird kommen. Das nennt man Evolution. Nicht die Darwinsche. Die ist längst widerlegt. Das will natürlich keiner der herrschaftsgläubigen Sozialdarwinisten wahrhaben. Und damit sind wir dann bei der noch grassierenden Herrschaftsideologie. Um an die zu glauben, muss man entweder sehr reich, blind oder halb tot sein.
Anarchie hingegen ist eine der ältesten Gesellschaftsformen ... usw. lesen Sie dazu vielleicht auch mal die anderen Kommentare im thread. Oder ein gutes Buch zB. das letzte von Graeber.