iDog schrieb am 01.07.2023 15:25:
Sie schrieben: "Die Antwort ist eigentlich ganz einfach."
Ich habe aber gar keine Frage gestellt. Das waren Sie wahrscheinlich selber?
Sie haben offensichtlich keinen Einblick in die Praxis sich selbst verwaltender Gesellschaften, wie sie von Anthropologen erforscht wurden. Da gibt es duchaus sehr wirksame kollektive Verhaltensweisen, die es effektiv verhindern, dass ein Individuum auch nur versuchen kann, auf Kosten der anderen Macht zu generieren. Dazu gehört natürlich ein kollektives Gedächtnis, das die kollektiven, schlechten Erfahrungen mit ehemaligen Machtzentren nicht nur pflegt, sondern auch entsprechend konsequent darauf reagiert.
Daher ist nicht die Anarchie generell zum Scheitern verurteilt, sondern in der Anarchie derjenige, der sich ermächtigen will. Immerhin ist die Anarchie keine Gesellschaftsform, die ihren Teilnehmeren aufgezwungen wurde, sondern die Teilnehmer haben sich aus gutem Grund kollektiv dazu entschlossen. Der Grund sollte klar sein: Man will sich nicht mehr von einem Dahergelaufenen sagen lassen wer man sei und was man zu tun habe.
Insofern hätten die Deutschen wirklich allen Grund eine Anarchie zu leben, denn in Deutchland hat die Herrschaft seit über hundert Jahren nichts als absolutes Unheil angerichtet - bis heute. Und jede Chance auf Freiheit im reinsten Wortsinn verkauft.
Du hast aufgefordert sich die Frage zu stellen, warum man glaubt, dass eine Gesellschaft ohne Beherrschung nicht funktioniert.
Du hast es auch grade wieder genauso wie ich beantwortet:
die Teilnehmer haben sich freiwillig entschlossen...
Das bedeutet unfreiwillige Teilnehmer haben sich NICHT entschlossen!
Somit funktioniert das nur in einer abgeschlossenen Gruppe ohne unfreiwillige Teilnehmer und das ist in der Grösse eines Staates wie Deutschland nicht realistisch, ich behaupte es geht nicht mal in der Schweiz, sondern nur in sehr kleinen Gruppen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.07.2023 19:40).