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  • iDog

532 Beiträge seit 03.04.2017

Re: Räterepublik

Junge Junge, eine schräge These, das.

Ich denke, dass wir keinen Bedarf an Konzepten haben die zu "dem Menschen" passen wie er angeblich ist. Das widerspräche jedem Anspruch an ein Konzept für Veränderung. Ein Konzept dafür, dass "der Mensch" so bleibt wie er ist, braucht übrigens keiner. Das haben wir bereits.

Und wie ist denn "der Mensch" überhaupt?
Es ist eine herrschaftskonforme Binse, dass man wisse was "der Mensch" sei, und dass so etwas wie die Natur des Menschen gäbe. Wahr ist hingegen, dass jede Herrschaft versucht sich seine Menschen zu machen. Die Anarchie macht genau das eben nicht. Sie will, dass jeder er selbst sein kann.

Denn zumindest meines Wissens nach gibt es "den Menschen" nicht, sondern nur unendlich viele subjektive Individuen der Gattung Mensch. Und wenn Sie unbedingt eine Aussage zur Natur des Menschen brauchen, dann ist es wohl folgende: Die Natur des Menschen ist es, dass er keine hat.

Menschen sind nämlich vor allem Anpassungsfähig. Wären sie das nicht, würden sie den Kapitalismus nicht überleben können, denn mit Natur hat der nicht viel zu tun. Der Kapitalismus ist ein intellektuelles und juristische Konstrukt, ein reines Hirngespinst und Glaubensdogma wie jede Herrschaftsform. Wahnsinn sozusagen.

Und wenn der Mensch so anpassungsfähig ist, dass er sogar die Hölle des Kapitalismus überleben kann, dann kann er sich an alles anpassen. Das wiederum braucht nicht erst bewiese zu werden, die Kulturgeschichte der Menschen mit ihren abertausenden von Gesellschaftsformen hat das längst bewiesen.

Wer also meint, Menschen könnten nur Kapitalismus, Herrschaft und Krieg, ist mehr als nur blind und schlecht informiert. Er ist von der Herrschaft geblendet.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.07.2023 23:17).

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