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683 Beiträge seit 27.04.2023

Re: Die echten Linken

iDog schrieb am 02.07.2023 22:37:

Das ist wieder diese "wir haben die einzig wahre Sicht auf die Dinge und wie kann man unsere Entscheidungen nicht gut finden" Mentalität!

Es könnte ja sein, dass jemand die von "seiner" Gruppe getroffenen Entscheidungen für ihn als nicht akzeptabel ansieht!

Du gehst davon aus, dass immer alle in einer Gruppe automatisch gleichberechtigt sind UND sich gleich akzeptieren und respektieren.
Sowas ist reines Wunschdenken, das ist schlicht Realitätsverweigerung...

Nur mal ein Faktor für so persönliche Animositäten: Eifersucht...

Was soll man dazu sagen?

Erstens weiß ich nicht wie Sie darauf kommen mir eine rechthaberische "Mentalität" zu unterstellen, zweitens weiß ich nicht wieso Sie meinen sich in einer Anarchie irgend einer Gruppenentscheidung unterwerfen zu müssen.

In einer Anarchie kann jeder frei leben wie er will, solange er nicht andere schädigt oder bevormunden will. Also wird er auch nicht bevormundet. Meinungsverschiedenheiten gehören zum Alltag. Wenn sie zum Problem werden, löst man das Problem eben oder einigt sich zB. auf einen Kompromiss und auf Gegenseitigkeit. Ist ja jetzt auch so. Was kollektive Entscheidungen anbelangt, nimmt man bei Interessen oder bei Betroffenheit daran teil oder bei Desinteresse eben nicht. Wenn man nicht teilnimmt hat man freiwillig keinen Einfluss auf die Entscheidung. Eine Entscheidung mit der man nicht zufrieden ist, obwohl man an der Entscheidungsfindung teilgenommen hat, gibt es nicht. Eine Anarchie ist selbstverständlich immer bemüht eine Entscheidung zu treffen die allen zusagt. Ist dies nicht möglich, aus welchen Gründen auch immer, kann die Entscheidung logischer Weise nicht getroffen werden, und zwar aus Respekt vor den anderen. Wenn ein Teilnehmer diesen nicht aufbringen kann, muss er mit Anderen zusammen leben, die er respektieren kann, und von denen er respektiert wird. Wer will schon leben, wo er nicht respektiert wird oder niemanden respektieren kann?

Das was sie "Realitätsverweigerung" nennen, ist offensichtlich auf ein bekanntes kotzbrockenartiges Verhalten bezogen, das zwar in einem Herrschaftssystem, das auf Ausgrenzung und Konkurrenz basiert, sehr häufig auftritt (wie eine bescheuerte Rolle in einer Komödie), aber in der Anarchie völlig fehlt, weil es keiner nötig hat einen anderen blöde anzublaffen. Man kann doch über alles reden.Es gibt auch keine permanente Bedrohung durch irgendwelche absurden hierarchiebedingten Regeln. Aber wer sich da zuerst vielleicht nicht im Griff hat, lernt schnell dazu, weil es nur Vorteile bringt. Ausserdem, wer will sich nicht lieber "im Griff" haben - also selbstbewusst und freundlich handeln. Das das im jetzigen System nicht oft funktioniert ist klar, deswegen will man ja eine anderes, zB. die Anarchie.

Sie dagegen argumentieren hier etwa so: Da wo ich lebe regnet es immer, also brauch ich auch da wo es nicht regnet einen Schirm. Es geht aber darum zu lernen, dass die aggressiven und egozentrischen Verhaltensweisen Einzelner in unserer Gesellschaft Phänomene der Systemkonditionierung sind. Nach dem Motto: Dir schlag ich auf die Schnauze, oder auch: Dich zeig ich an. Die kann und darf man nicht auf ein anders System übertragen. Das nannte ich vorher: "out of the box" denken können. Ausserdem: Fasst alle passen sich gewöhnlich an die gesellschaftlichen Gegebenheiten an, egal ob es der Faschismus, eine Monarchie oder eine Anarchie, etc. ist. Das ist einerseits traurig, andererseits gut, denn bei der Anarchie braucht man sich an fast gar nichts anpassen. Nur an den Umstand, dass es keinen Chef gibt. Und dass man selber für sich verantwortlich ist, wie ein echter Erwachsener der eben keinen Vormund braucht.

Und persönliche Animositäten sind eben wie Sie schon sagen persönlich. Die haben gesellschaftlich keine Relevanz. Und wenn Sie und Ihre Gegenüber absolut nicht klar kommen sollten, gibt es sicher freundliche Mitmenschen, die Sie beraten können, denn nichts dergleichen ist noch nicht da gewesen unter der Sonne.

Insgesamt hat man leider nicht den Eindruck, dass Sie auch die Kommentare im thread lesen, die nicht direkt an Sie gerichtet sind. Wenn sie das täten, würden Missverständnisse dieser Art vielleicht gar nicht erst aufkommen. Und viele Fragen würden sich erübrigen...

Das klingt alles wie ein schöner Traum und genau das ist es.

Besonders schön finde ich, dass ich mich den Entscheidungen einer Gruppe nicht unterwerfen muss und einfach das tun kann, was ich möchte!

Findet die Gruppe bestimmt auch sehr schön... ;-)

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