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  • cyberzaurus

521 Beiträge seit 04.12.2006

Re: Zwei wichtige Probleme, die ohne Herrschaft unlösbar sein dürften

Alkhadi schrieb am 03.07.2023 04:17:

In USA tut die Politik leider nichts gegen die Anhäufung riesiger Vermögen.

Nur in den USA oder in allen westlichen Demokratien?

Das liegt daran, dass die USA schon mehr oder weniger eine Plutokratie sind; es liegt NICHT daran, dass die USA Regierungen haben, sondern daran, dass sie dafür ungeeignete Regierungen haben. Eine Regierung könnte aber in diesem kritischen Punkt theoretisch durchaus etwas tun durch geeignete Besteuerung oder vielleicht auch Enteignung. Ohne Herrschaft jedoch, fürchte ich, wird das Problem erst recht nicht gelöst.

Wie konnte es dazu kommen, dass die USA von einer Demokratie zu einer Plutokratie wurden? Was hätte das innerhalb eines herrschaftsbasierten Systems verhindern können?

Wie konnte es dazu kommen, dass die USA eine ungeeignete Regierung nach der anderen haben? Was hätte das innerhalb eines herrschaftsbasierten Systems verhindern können?

Wie konnte es dazu kommen, dass die Regierungen der USA keine geeigneten Maßnahmen ergriffen haben? Was hätte das innerhalb eines herrschaftsbasierten Systems bewirken können?

Die parlamentarischen Demokratien des Westens sind durch einen Konstruktionsfehler leider instabile Systeme, welche langfristig automatisch Demokratie (=politische Souveränität der Regierten) reduzieren bzw. komplett beseitigen durch Anhäufung immer größerer Vermögen, welche extrem ungleich verteilt sind.

Wo liegt der Konstruktionsfehler und wie hätte die Konstruktion konkret sein müssen, um ein stabiles herrschaftsbasiertes System zu schaffen?

(...) Wie soll das bitte ohne Herrschaft (ohne Regulierung) unterbunden werden? Ich kann mir das nicht vorstellen, wie das gehen soll. (...) Ein System ohne Herrschaft wäre ebenfalls instabil und würde sich langfristig selbst abschaffen.

Der Autor des Originalposts, iDog, hat hierzu schon einiges geschrieben.

Die Sorgen die Sie äußern, basieren meines Erachtens auf den leidvollen Erfahrungen, die mit den real existierenden herrschaftsbasierten Systemen - zuverlässig reproduzierbar - gewonnen wurden. Es erscheint mir unlogisch, damit gegen einen anderen Ansatz zu argumentieren, der zumindest von seinen inneren Logik her, genau diese Sorgen adressiert.

Man braucht aber relevante Verhandlungspartner (und zwar nicht zu viele),
deren Zusagen für das große gemeinsame Ziel dann auch eingehalten werden,
und welche den gesamten Globus abdecken.

Das klingt jetzt wieder wie das real existierende herrschaftsbasierte System.

Ich hatte Sie so verstanden, dass Sie da auch einige Konstruktionsmängel sehen. Sind diese Konstruktionsmängel Ihrer Meinung nach also behebbar und nicht prinzipieller Natur? Dann erhebt sich für mich die Frage, wo die Konstruktionsmängel genau liegen, wie sie zu vermeiden wären und wie sie ganz praktisch auf der Basis der aktuellen Realitäten und im laufenden Betrieb behoben werden könnten.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.07.2023 07:34).

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