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683 Beiträge seit 27.04.2023

Re: Zwei wichtige Probleme, die ohne Herrschaft unlösbar sein dürften

cyberzaurus schrieb am 03.07.2023 13:42:

S.Wagner schrieb am 03.07.2023 13:23:

Es bleibt eine Utopie, egal wie sehr du daran glaubst. Das funktioniert nur in sehr kleinen Gruppen, wo alle freiwillig dabei sind.

Immerhin sind wir uns einig, dass Anarchie in kleinen Freiwilligengruppen funktionieren kann - meiner Erfahrung nach ist Anarchie selbst unter diesen Bedingungen alles andere als ein Selbstläufer.

Sind wir uns auch einig, dass machtbasierte Hierarchien früher oder später immer im Totalitarismus enden und zwar egal welche Zügel auch immer man der Macht zu Beginn angelegt haben sollte?

Ich frage deshalb, weil ich verstehen will, wieso es ein Gegenargument ist, dass Anarchie auf der Gesellschaftsebene noch nie erkundet worden ist, die real existierenden Menschen noch nicht in einer Anarchie sozialisiert worden sind und sich die Idee einer Anarchie in der Praxis vielleicht als ebenfalls untauglich herausstellen könnte.

Was ist denn Ihre die nächstbeste Alternative, die uns sicher vor dem Totalitarismus bewahrt?

Betrachtet man es auf Landes oder globaler Ebene, so gibt es immer jemanden, der seine Machtansprüche gegen den Willen anderer (zb einer anarchistisch lebenden Gruppe) durchsetzen will.

Um dies zu verhindern, ist eine "Gegenmacht" erforderlich.

Ein Machtanspruch wird IMMER mit physischer Gewalt durchgesetzt, auch wenn es nicht wirklich dazu kommt, so steht diese immer im Hintergrund als Drohung.

Meinst du eine kleine anarchistische Gruppe könnte sich gegen eine andere (nehmen wir nur mal eine gleich grosse) nicht anarchistische Gruppe erfolgreich wehren und wie könnte das aussehen?

Ich sehe dazu keine Chance wegen der zu vielen unterschiedlichen Interessen und Ansichten in einer anarchistischen Gruppe, denn niemand muss sich dort ja unterordnen und Zwang (Gewalt) in welcher Form auch immer soll ja nicht gegen ihn angewendet werden.

Ich glaube du gehst zu sehr davon aus, dass die Menschen in einer anarchistischen Gesellschaft zumindest sehr ähnliche Ziele und Bedürfnisse haben jenseits der elementaren Grundbedürfnisse, deshalb auch alle ähnliche Meinungen haben und gemeinsam in eine Richtung handeln würden.

Wie das aussehen könnte, wenn ein "externer Machtanspruch" auftaucht, sieht man grade in der Ukraine...

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