Oftmals ist es ja so, daß je weniger Ahnung man hat desto mehr muss man andere fragen. Im Bezug auf unsere Politiker ist ein hohes Maß an Beratung erforderlich. Grundsätzlich nicht schlimm, man kann nicht alles wissen, allerdings wird es schlimm wenn dies stets einseitig geschieht.
Aus diesem Grund im folgenden mal unsere Regierung und deren Kompetenzen. Passen die zum Posten? Mit Berufserfahrung sind Tätigkeiten gemeint, die vor der Zeit als (Berufs-)Politiker ausgeübt wurden bzw. nichts mit irgendwelchen zugeschobenen Jobs zu tun haben.
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Bundeskanzler
Olaf Scholz, 64 Jahre alt (Osnabrück), SPD
Ausbildung: Studium der Rechtswissenschaft
Abschluß: Examen
Beruf: Fachanwalt für Arbeitsrecht
Berufserfahrung: Scholz war mehrere Jahre als Anwalt und als Syndikus tätig.
Sonstiges: Scholz gilt als „Erfinder“ der taz Genossenschaft und hält selbst Anteile an der selbigen.
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Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Robert Habeck, 53 (Lübeck), Grüne
Ausbildung: Magisterstudium mit der Fächerkombination Germanistik, Philosophie und Philologie.
Abschluß: Magisterabschluss mit einer Abhandlung zu den Gedichten von Casimir Ulrich Boehlendorff; Dr. Phil.
Promotion: „Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität“
Beruf: Schriftsteller
Berufserfahrung: Habeck schrieb als Schriftsteller mehrere Bücher.
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Bundesministerium der Finanzen
Christian Lindner, 44 (Wuppertal), FDP
Ausbildung: Studium der Politikwissenschaft als Hauptfach sowie Öffentliches Recht und Philosophie als Nebenfächer.
Abschluss: Magister Artium (M. A.).
Berufserfahrung: Lindner war freiberuflicher Unternehmensberater und im Stromhandel tätig.
Sonstiges: Lindner ist Major der Reserve.
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Das Bundesministerium des Innern und für Heimat in Berlin
Nancy Faeser, 52 (Bad Soden), SPD
Ausbildung: Studium der Rechtswissenschaft
Abschluss: 2. Staatsexamen
Erlernter Beruf: Rechtsanwalt
Berufserfahrung: Faeser war mehrere Jahre als Rechtsanwältin tätig.
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Auswärtiges Amt
Annalena Baerbock, 43 (Hannover), Grüne
Ausbildung: Diplomstudiengang Politikwissenschaft Uni Hamburg (Abschluß Vordiplom); im Anschluß Postgraduierten Studiengang an der London School of Economics and Political Science
Abschluß: Master in „Public International Law“ (LLM)
Berufserfahrung: Neben Praktika und Trainee Tätigkeiten keine nennenswerte Berufserfahrung.
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Bundesministerium der Justiz
Marco Buschmann, 45, (Gelsenkirchen), FDP
Ausbildung: Studium der Rechtswissenschaften, Uni Bonn
Abschluß: 2. Staatsexamen
Promotion: „EuGH und Eigentumsgarantie. Eine Analyse zu Ursprung und Inhalt des Eigentumsrechts der Europäischen Union“
Beruf: Rechtsanwalt (Dr. Jur.)
Berufserfahrung: Buschmann war als Anwalt tätig
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Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Hubertus Heil, 50 (Hildesheim), SPD
Ausbildung: Studium der Politikwissenschaft und Soziologie an der Uni Potsdam, Abschluß 11 Jahre nach Studienbeginn an der Fernuni Hagen.
Beruf: ?
Berufserfahrung: keine
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Bundesministerium der Verteidigung
Boris Pistorius, 63 (Osnabrück), SPD
Ausbildung:
- Berufsausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel.
- Studium der Rechtswissenschaft, Uni Osnabrück.
Abschluß: 2. Staatsexamen
Beruf: Groß- und Außenhandelskaufmann, Rechtsanwalt
Berufserfahrung: Wechselte bereits nach einem halben Jahr als Rechtsanwalt in den Landesdienst
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Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Cem Özdemir, 57 (Urach), Grüne
Ausbildung:
- Berufsausbildung zum Erzieher.
- Studium der Sozialpädagogik
Abschluß: Diplom-Sozialpädagoge (FH)
Berufserfahrung: keine
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Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Lisa Paus, 54 (Rheine), Gründ
Ausbildung: Studium der Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft an der freien Uni Berlin
Abschluß: Diplom-Volkswirt
Beruf: Volkswirt
Berufserfahrung: keine
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Bundesministerium für Gesundheit
Karl Lauterbach, 60 (Düren), SPD
Ausbildung: Studium Humanmedizin an der RWTH Aachen. In Arizona und Texas.
Promtion: „Weiterentwicklung des Parametric Gammascopes auf der Grundlage von experimentellen und klinischen Studien“
Abschluß: Dr. med. und Scientiæ Doctor (Sc.D.)
Beruf: Arzt (Approbation 2010)
Berufserfahrung: Lauterbach war als Professor tätig und veröffentlichte zahlreiche Publikationen
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Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Volker Wissing, 53 (Landau in der Pfalz), FDP
Ausbildung: Studium der Rechtswissenschaft an der Universität des Saarlandes
Abschluß: 2. Staatsexamen
Promotion: „Überlassungspflichten begründende Gemeinwohlinteressen im System des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes“
Abschluß: Dr. Jur.
Berufserfahrung: Wissing war als Staatsanwalt und Richter tätig.
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Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Steffi Lemke, 55 (Dessau), Grüne
Ausbildung:
- Ausbildung zur Zootechnikerin.
- Studium der Agrarwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin
Abschluß: Diplom-Agraringenieurin (Fachrichtung Tierproduktion)
Berufserfahrung: keine nennenswerte
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Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bettina Stark-Watzinger, 54 (Frankfurt am Main), FDP
Ausbildung: Studium der Volkswirtschaftslehre Uni Mainz
Abschluß: Diplom-Volkswirt
Berufserfahrung: Diverse Tätigkeiten bei der European Business School und dem Leibnitz-Institut.
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Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Svenja Schulze, 54 (Düsseldorf), SPD
Ausbildung: Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Ruhr-Uni Bochum.
Abschluß: Magistra Artium (M.A.)
Berufserfahrung: Schulze war ein paar Jahre freiberuflich im Werbe- und PR-Bereich tätig, sowie als Unternehmensberaterin mit dem Schwerpunkt im öffentlichen Sektor
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Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Klara Geywitz, 47 (Potsdam), SPD
Ausbildung: Studium der Politikwissenschaft
Abschluß: Diplom
Berufserfahrung: nicht nennenswert
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Warum z.B. eine Agraringenieurin nicht im Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft sitzt, sondern stattdessen dort ein Erzieher und Sozialpädagoge rumwurschteln darf oder warum z.B. ein gelernter Staatsanwalt und Richter nicht im Justizministerium ist sondern im Ministerium für Digitales und Verkehr sein Unwesen treibt, weiß ich auch nicht.
Ich weiß nur, daß auch diese Regierung wieder einmal teuer für uns Steuerzahler wird.
Ich bin der Meinung, daß wir uns eine erneute Merkelstarre nicht leisten können. Ich finde die Posten sollten unabhängig von Partei und Parität erfolgen. Beraten: Ja, es ist grundsätzlich gut auf (neutrale) Experten zu hören. Allerdings wäre es besser wenn dies auf Augenhöhe geschehen würde, d.h. wenn auch der Minister weiß worum es in seinem Resort geht. Ein Paradebeispiel für eine eklatante Fehlbesetzung war z.B. Christine Lambrecht. Nur weil sie weiblich ist und der SPD angehört, wurde sie Oberbefehlshaberin der Bundeswehr. Das war alles an Qualifikation um im schlimmsten Fall das Leben von 80 Millionen Bundesbürgern schützen zu müssen.
Aber all das ist denen scheinbar (offensichtlich) scheißegal. Es gibt ja genug Beraterfirmen… bloß keine eigenen Ideen fürs Volk entwickeln.
In diesem Sinne, Baxter