Seit Wochen verfolge ich die Auftritte von Herrn Sarrazin mit
Interesse und Verständnis. Als vorgestern Abend bei Beckmann der
Vorhang aufging, war mir sofort klar, wie die Spielregeln lauten
würden. Als erstes war ich über die Naivität des Politprofis Sarrazin
zutiefst erschrocken. Oder war es Größenwahn? Er hätte niemals diese
Zusammensetzung der Runde akzeptieren dürfen. An dem Tisch saßen nur
Feinde von Sarrazin (den Begriff Gegner verkneife ich mir). Auch die
Anordnung der Diskussionsrunde – sozusagen Schulter an Schulter um
einen kleinen Tisch – hätte er nicht zulassen sollen. Jeder
Polizeischüler lernt, dass man bei Verhören (sic!) dadurch Druck
aufbaut, dass man dem Deliquenten mit mehreren Personen buchstäblich
auf den Leib rückt. Aber, wie schon bemerkt, vielleicht war es
Größenwahn. Und damit komme ich zum Inhaltlichen. Sarrazin ist
insofern ein typischer Politiker, als er glaubt, von allem alles zu
wissen, und das in bunter Reihenfolge: ... - Öffentlicher Dienst -
Deutsche Bundesbahn - Berliner Finanzsenator – Bundesbankpräsident -
und nun Genetiker! Wenn ich (als Deutscher!) eine Aussage zur
genetischen Determiniertheit der Juden mache, muss ich wissen (nicht
annehmen oder erwarten!), dass landesweit alle Schleusen der
niedrigsten Instinkte geöffnet werden. Ich kann so etwas tun – wenn
ich ein international renommierter Genetiker bin, der auf diesem
Gebiet selbst tätig ist, in seiner wissenschaftlichen Community mit
seinen Thesen Rückhalt hat, und zwar ausschließlich aus
wissenschaftlichen Gründen. Dann hätte er gestern bei Beckmann die
restlichen Diskutanten unter Verwendung einer Fülle hochspezifischer
Fachvokabeln unter den Tisch argumentieren können. Schon allein
deshalb, weil ihm niemand hätte folgen können. Argumente der
Gegenseite, er solle sich verständlich ausdrücken, hätte er mit dem
Argument abbügeln können, sie sollten sich erst einmal das nötige
Wissen aneignen, ehe sie versuchten, seine Thesen zu widerlegen.
Nichts von alledem! Stattdessen stotterte Sarrazin nur herum und
bewies der Runde augenfällig, dass er von der Sache, die er
herausposaunt hatte, im Grunde keine Ahnung hatte. Er wäre besser
beraten gewesen, sich auf seine Statistik zu verlassen, da versteht
er offensichtlich was davon. Auch da hätte man ihm erwidern können,
das sei alles schon bekannt. Aber für diesen Fall hätte er fragen
können, was das Establishment denn bitte schön bisher unternommen
hat. Dann wären die üblichen Sprüche gekommen, die er knallhart hätte
abschmettern können. So aber war Beckmann m.E. für ihn ein Schuss in
den Ofen.
P.S. Pikant ist, dass offensichtlich niemand etwas dabei findet, dass
die Basken ein spezifisches Gen haben.
Interesse und Verständnis. Als vorgestern Abend bei Beckmann der
Vorhang aufging, war mir sofort klar, wie die Spielregeln lauten
würden. Als erstes war ich über die Naivität des Politprofis Sarrazin
zutiefst erschrocken. Oder war es Größenwahn? Er hätte niemals diese
Zusammensetzung der Runde akzeptieren dürfen. An dem Tisch saßen nur
Feinde von Sarrazin (den Begriff Gegner verkneife ich mir). Auch die
Anordnung der Diskussionsrunde – sozusagen Schulter an Schulter um
einen kleinen Tisch – hätte er nicht zulassen sollen. Jeder
Polizeischüler lernt, dass man bei Verhören (sic!) dadurch Druck
aufbaut, dass man dem Deliquenten mit mehreren Personen buchstäblich
auf den Leib rückt. Aber, wie schon bemerkt, vielleicht war es
Größenwahn. Und damit komme ich zum Inhaltlichen. Sarrazin ist
insofern ein typischer Politiker, als er glaubt, von allem alles zu
wissen, und das in bunter Reihenfolge: ... - Öffentlicher Dienst -
Deutsche Bundesbahn - Berliner Finanzsenator – Bundesbankpräsident -
und nun Genetiker! Wenn ich (als Deutscher!) eine Aussage zur
genetischen Determiniertheit der Juden mache, muss ich wissen (nicht
annehmen oder erwarten!), dass landesweit alle Schleusen der
niedrigsten Instinkte geöffnet werden. Ich kann so etwas tun – wenn
ich ein international renommierter Genetiker bin, der auf diesem
Gebiet selbst tätig ist, in seiner wissenschaftlichen Community mit
seinen Thesen Rückhalt hat, und zwar ausschließlich aus
wissenschaftlichen Gründen. Dann hätte er gestern bei Beckmann die
restlichen Diskutanten unter Verwendung einer Fülle hochspezifischer
Fachvokabeln unter den Tisch argumentieren können. Schon allein
deshalb, weil ihm niemand hätte folgen können. Argumente der
Gegenseite, er solle sich verständlich ausdrücken, hätte er mit dem
Argument abbügeln können, sie sollten sich erst einmal das nötige
Wissen aneignen, ehe sie versuchten, seine Thesen zu widerlegen.
Nichts von alledem! Stattdessen stotterte Sarrazin nur herum und
bewies der Runde augenfällig, dass er von der Sache, die er
herausposaunt hatte, im Grunde keine Ahnung hatte. Er wäre besser
beraten gewesen, sich auf seine Statistik zu verlassen, da versteht
er offensichtlich was davon. Auch da hätte man ihm erwidern können,
das sei alles schon bekannt. Aber für diesen Fall hätte er fragen
können, was das Establishment denn bitte schön bisher unternommen
hat. Dann wären die üblichen Sprüche gekommen, die er knallhart hätte
abschmettern können. So aber war Beckmann m.E. für ihn ein Schuss in
den Ofen.
P.S. Pikant ist, dass offensichtlich niemand etwas dabei findet, dass
die Basken ein spezifisches Gen haben.