Feuermelder schrieb am 17. Juni 2014 17:41
> Aber was jetzt die ultra radikalen Moslem machen, hat das noch was mit Emanzipation zu tun?
> Das Kalifiat ein Ergebnis von Klassenkampf?
Wenn einer gläubig ist buchstabiert er Verhältnisse die ihm nicht
passen als Resultat mangelnden Glaubens. Daß diese Verhältnisse auch
materielle Interessen involvieren wird gerne übersehen.
Ich mein nur, es ist falsch, Boko Haram alleine als durchgeknallte
Moslems zu denunzieren. Das sind die zwar auch, aber
> Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und
> in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend.
> Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur,
> das Gemüt einer herzlosen Welt,
> wie sie der Geist geistloser Zustände ist.
> Sie ist das Opium des Volkes.
Sollte man drüber nicht vergessen.
> http://de.wikipedia.org/wiki/Ibn_Chaldun#al-Muqaddima
> http://www.zeno.org/Philosophie/M/Engels,+Friedrich/Zur+Geschichte+des+Urchristentums/Fu%C3%9Fnote
Volltext Philosophie: Karl Marx, Friedrich Engels: Werke. Berlin
1963, Band 22.: Fußnote Einen eigentümlichen Gegensatz hierzu bilden
die religiösen Aufstände der muhammedanischen Welt, namentlich in
Afrika. Der Islam ist eine auf Orientalen, speziell Araber
zugeschnittene Religion, also einerseits auf handel- und
gewerbetreibende Städter, andrerseits auf nomadisierende Beduinen.
Darin liegt aber der Keim einer periodisch wiederkehrenden Kollision.
Die Städter werden reich, üppig, lax in Beobachtung des »Gesetzes«.
Die Beduinen, arm und aus Armut sittenstreng, schauen mit Neid und
Gier auf diese Reichtümer und Genüsse. Dann tun sie sich zusammen
unter einem Propheten, einem Mahdi, die Abgefallnen zu züchtigen, die
Achtung vor dem Zeremonialgesetz und dem wahren Glauben
wiederherzustellen und zum Lohn die Schätze der Abtrünnigen
einzuheimsen. Nach hundert Jahren stehn sie natürlich genau da, wo
jene Abtrünnigen standen; eine neue Glaubensreinigung ist nötig, ein
neuer Mahdi steht auf, das Spiel geht von vorne an. So ist's geschehn
von den Eroberungszügen der afrikanischen Almoraviden und Almohaden
nach Spanien bis zum letzten Mahdi von Chartum, der den Engländern so
erfolgreich trotzte. So oder ähnlich verhielt es sich mit den
Aufständen in Persien und andern muhammedani schen Ländern. Es sind
alles religiös verkleidete Bewegungen, entspringend aus ökonomischen
Ursachen; aber, auch wenn siegreich, lassen sie die alten
ökonomischen Bedingungen unangerührt fortbestehen. Es bleibt also
alles beim alten, und die Kollision wird periodisch. In den
Volkserhebungen des christlichen Westens dagegen dient die religiöse
Verkleidung nur als Fahne und Maske für Angriffe auf eine veraltende
ökonomische Ordnung; diese wird schließlich gestürzt, eine neue kommt
auf, die Welt kommt vorwärts.
> Aber was jetzt die ultra radikalen Moslem machen, hat das noch was mit Emanzipation zu tun?
> Das Kalifiat ein Ergebnis von Klassenkampf?
Wenn einer gläubig ist buchstabiert er Verhältnisse die ihm nicht
passen als Resultat mangelnden Glaubens. Daß diese Verhältnisse auch
materielle Interessen involvieren wird gerne übersehen.
Ich mein nur, es ist falsch, Boko Haram alleine als durchgeknallte
Moslems zu denunzieren. Das sind die zwar auch, aber
> Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und
> in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend.
> Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur,
> das Gemüt einer herzlosen Welt,
> wie sie der Geist geistloser Zustände ist.
> Sie ist das Opium des Volkes.
Sollte man drüber nicht vergessen.
> http://de.wikipedia.org/wiki/Ibn_Chaldun#al-Muqaddima
> http://www.zeno.org/Philosophie/M/Engels,+Friedrich/Zur+Geschichte+des+Urchristentums/Fu%C3%9Fnote
Volltext Philosophie: Karl Marx, Friedrich Engels: Werke. Berlin
1963, Band 22.: Fußnote Einen eigentümlichen Gegensatz hierzu bilden
die religiösen Aufstände der muhammedanischen Welt, namentlich in
Afrika. Der Islam ist eine auf Orientalen, speziell Araber
zugeschnittene Religion, also einerseits auf handel- und
gewerbetreibende Städter, andrerseits auf nomadisierende Beduinen.
Darin liegt aber der Keim einer periodisch wiederkehrenden Kollision.
Die Städter werden reich, üppig, lax in Beobachtung des »Gesetzes«.
Die Beduinen, arm und aus Armut sittenstreng, schauen mit Neid und
Gier auf diese Reichtümer und Genüsse. Dann tun sie sich zusammen
unter einem Propheten, einem Mahdi, die Abgefallnen zu züchtigen, die
Achtung vor dem Zeremonialgesetz und dem wahren Glauben
wiederherzustellen und zum Lohn die Schätze der Abtrünnigen
einzuheimsen. Nach hundert Jahren stehn sie natürlich genau da, wo
jene Abtrünnigen standen; eine neue Glaubensreinigung ist nötig, ein
neuer Mahdi steht auf, das Spiel geht von vorne an. So ist's geschehn
von den Eroberungszügen der afrikanischen Almoraviden und Almohaden
nach Spanien bis zum letzten Mahdi von Chartum, der den Engländern so
erfolgreich trotzte. So oder ähnlich verhielt es sich mit den
Aufständen in Persien und andern muhammedani schen Ländern. Es sind
alles religiös verkleidete Bewegungen, entspringend aus ökonomischen
Ursachen; aber, auch wenn siegreich, lassen sie die alten
ökonomischen Bedingungen unangerührt fortbestehen. Es bleibt also
alles beim alten, und die Kollision wird periodisch. In den
Volkserhebungen des christlichen Westens dagegen dient die religiöse
Verkleidung nur als Fahne und Maske für Angriffe auf eine veraltende
ökonomische Ordnung; diese wird schließlich gestürzt, eine neue kommt
auf, die Welt kommt vorwärts.