Wenn Journalisten mal ihre Blase verlassen würden, dann wären sie auch nicht überrascht, dass in der Welt da draußen niemand auf die Idee kommt, "Freunde" bei Facebook seien Freunde in der klassischen Bedeutung des Wortes. Das fängt damit an, wie nebenan bereits bemerkt, dass "Friend" und "Freund" nicht zwingend bedeutungsgleich sind, und endet damit, dass jeder Affe (!) merkt, dass es bei Facebook eben nur "befreundet" oder "nichts" gibt.
Das ist genauso wie diese ständige Fehlinterpretation, "gefällt mir" bedeute mehr als "ich habe diesen Beitrag auf Facebook zur Kenntnis genommen" oder "ich folge den Veröffentlichungen dieser Person / Organisation / Sockenpuppe". Selbst wenn 100% der Bundesdeutschen bei der AfD auf "gefällt mir" klickten, stellte das keine demokratische Aussage dar - aus so vielen Gründen.
Auch in dieser Hinsicht leben die Medien in einer eigenen Blase fernab der Restbevölkerung. Sie betrachten Facebook et al inzwischen als "Handwerkszeug", das ihnen alles liefert, was sie für eine "Geschichte" brauchen - vom Anlass bis zu vermeintlichen Belegen.
Der Rest der Welt betrachtet Facebook als Zeitvertreib: durchaus relevant im privaten Umfeld, so wie die Freunde beim Stammtisch eine gewisse Relevanz haben, aber ohne tiefere Bedeutung und vor allem keineswegs ausreichend als Quelle für den Stand der Republik.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.02.2016 10:30).