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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

Eigentlich werden wir nur von unseren Politikern bedroht.

Nach 75 Jahren Atomwaffen hat die Welt noch keine vernünftige Strategie gefunden, damit umzugehen. Wenn man mal gutgläubig die Mär der USA glaubt, das 1945 keine andere Chance bestand, Japan zur Kapitulation zu zwingen, dann ist aber seit dem genug Zeit verstrichen, um diesen Irrsinn auf die ein oder andere, vernünftige Weise zu beenden.

Aber, anstatt nach brauchbaren Wegen dafür zu suchen, wird die Bedrohung der gesamten Menschheit immer wieder in regelmäßigen Abständen aus der Mottenkiste geholt, um taktisch Angst zu schüren. Mal um die Umsatzinteressen des RIK zu fördern, mal um ökonomisch unkooperative "Handelspartner" auf Linie zu zwingen, oder noch banaler, um ewig gestrige Machtgelüste von Potentaten zu befriedigen. Und weil Politik seit 75 Jahren dieses Spiel mit uns spielt, hat sich daraus eine irre Eigendynamik entwickelt, die die Lage immer unüberschaubarer gemacht hat. Hätten Pakistan und Indien intensiver nach einem für beide guten Weg gesucht, und gefunden, hätte weder Indien noch Pakistan eine Atombewaffnung gebraucht. Leider haben sie das nicht, und die maximalst bescheuerte Lösung, erstmal, gefunden - sie können sich jetzt beide gegenseitig auslöschen, na prima. Dasselbe kennen wir von den USA und der Sowjetunion, jetzt in Neuauflage mit Russland und China.

Und Deutschland ist, wie so oft, zwischen den Stühlen sitzend, jetzt wieder ein bisschen Teil der Idioten-Truppe, und noch 2011 hatte der Bundestag mehrheitlich für eine Entfernung aller Atomwaffen und Beendigung der atomaren Teilhabe gestimmt, und die Bundesregierung aufgefordert entsprechende, dafür geeignete Maßnahmen in die Wege zu leiten ... und dieser Auftrag verschwand danach in irgend einer Schublade. Kaum 10 Jahre später, wählt sich die deutsche Wählerschaft eine Politikertruppe, die in allerbester Kriegsrhetorik davon nichts mehr wissen will, und sogar wieder mehr für atomare Teilhabe und Atomwaffen auf deutschem Boden ist. Der deutsche Wähler ist natürlich auch ein Problem bei der ganzen Angelegenheit, aber man muss ihm zu Gute halten, die Grünen und die SPD sind damit nicht als Wahlkampfslogan in den Wahlkampf gestartet, man hätte sich über alternative Medien darüber informieren müssen, was viele offensichtlich eben nicht tun. Obwohl Habecks Plädoyer für mehr Waffen in die Ukraine, hätte auch der überabeitete, politisch kaum bis gar nicht interessierte vegane Hipster auch mitbekommen können ... darüber haben sogar die MSM umfassend berichtet.

Es gibt Interessen. Und die zurück liegenden 75 Jahre haben doch auch gezeigt, das man, wenn man die UNO-Charta berücksichtigt, immerhin abgefasst und formuliert noch unter dem frischen Eindruck des letzten, größten Irrsinn der Menschheit, sich viele Probleme anders lösen lassen, als den anderen, mit anderen Interessen auszulöschen.

Man kann faire Interessen-Abwägung betreiben, gelegentlich auch mal auf maximalen Gewinn im Handel verzichten, sich womöglich auch mit geringem Gewinn, ganz passabel gemeinsam weiter entwickeln. Wohlstand und Teilhabe für alle, ist empirisch belegt, bisher die beste Strategie gegen hohe Kriminalitätsraten im Inneren, aber auch im Äußeren. Dass das, was US-Konzerne mit Jelzin-Russlands Rohstoffen, und vor allem Russlands Bevölkerung gemacht haben, konnte auf Dauer nicht ohne negative Folgen bleiben. Und dasselbe passiert seit Äonen in Afrika, Südamerika, Asien. Und in Arabien.

Jeder Geschäftsmann mit Vernunft und langfristigen Plänen, ist i.d.R. mehr an langfristig stabil funktionierenden Geschäftsbeziehungen interessiert, als an einem einmaligen Hyper-Gewinn, der aber dafür sorgt, das ein ehemals stabiler Geschäftspartner ihm abhanden kommt, auf Dauer. Und zwischenmenschlich ist das ja ähnlich. Natürlich haben wir keine identischen Lebenserfahrungen und Lebenswege, deswegen allein haben wir auch bei bestimmten Themen auch gelegentlich selbst in der Familie und engsten Freundeskreis abweichende Ansichten - aber dann Türen knallend aus dem Raum laufend, mit so Worten wie: Ich hasse dich, ich wünschte mir, du wärst tot - das ist US-Soap, US-Teenie-Komödie, aber jede vernunftbegabten Eltern würden sich die junge Dame, Herrn, Divers zur Brust nehmen und sagen: So geht das nicht! Jemand das Existenzrecht absprechen, nur weil du jetzt deinen Ego-Tripp nicht durchziehen kannst, auf Widerspruch stößt, ist kein Grund jemand anderem sein Lebensrecht zu entziehen.

Aber leider, machen genau das unsere Politiker. Allen schlimmen Erkenntnissen aus der Vergangenheit zum Trotz, tun sie es heute wieder, so schlimm wie seit 75 Jahren nicht mehr. Und so wundert es mich kaum, dass das Problem Atomwaffen und die Selbstvernichtung der Menschheit, heute wieder eine reale Bedrohung darstellt.

Zu Deutschland: Es ist bei uns altes, faschistisches Denken wieder auf dem Vormarsch, und die Diplomatie zwischen den Völkern, Interessen und Regionen ist gerade bei uns in der Hand von geistig-unterentwickelten Teenagern und korrupten Egomanen. So wird das nichts mit Entspannung und globaler Abrüstung, und genau das ist wohl auch der Grund, warum heute kein deutscher Politiker im Interesse der Allgemeinheit und dem Wohl der Welt als Gesprächspartner erwünscht und benötigt wird - mit Türen knallenden Teenagern kann man Verständnis haben, aufgrund ihrer Entwicklungsphase, und wenn sie zu uneinsichtig sind, hilft manchmal Taschengeld-Kürzung und Smartphone-Entzug ... aber ernst nehmen und Verträge machen lassen, sollte man in dieser Phase die auf keine Fall lassen. Deutschland war 2002 erwachsen, als Putin im Bundestag standing ovations bekam, als er um die enge Kooperation mit der EU und speziell Deutschland warb, und 2011, als der Bundestag mehrheitlich für den Abzug sämtlicher Atomwaffen von Deutschlands Boden stimmte, , das ist aber beides lange her.

Weit mehr als Klima, Russland oder Kim Jong-Un, oder wer auch immer draußen in der bösen Welt, bedrohen uns unsere eigenen Politiker.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.01.2022 12:22).

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