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  • Borkenkäfer

35 Beiträge seit 13.08.2009

Russlandkrieg als deutsch-baltisch-adelige Familientradition

tertium non datur schrieb am 22.01.2022 03:45:

Zur Überschrift: Sind wir nicht schon längst im Zustand eines potentiellen Krieges?

Eigentlich noch untertrieben.
Wir haben seit fast 20 Jahren zunehmende WESTliche Hetzpropaganda gegen Russland und Putin (Antirussismus), seit 5-10 Jahren auch gegen China und Xi (Antisinismus), seit 1-2 Jahren Kriegstrommeln gegen Russland (in den USA auch gegen China), mehr oder weniger erfolgreiche WESTliche regime-change-Operationen in Weissrussland, Ukraine, Georgien, China, Hongkong, WESTlicher Truppenaufmarsch und Aufrüstung gegen die Grenzen Russlands und Chinas, Wirtschaftskrieg.
Ich habe den Kalten Krieg noch erlebt, aber dieser Krieg ist nicht mehr kalt.

Affenschaukel schrieb am 22.01.2022 01:34:

Die USA forcierten unbeeindruckt von Verträgen die Annäherung amerikanischer Waffen und Truppen an die Grenze Russlands.

Ob das wirklich nur die pöhsen USA waren? Ob da nicht zB. auch deutsche Revanchegelüste und die Gier der dt. Industrie nach billig(st)en Rohstoffen eine Rolle gespielt haben könnten?

Auf die rein deutsche Fährte hat mich erst letzte Woche unser MarkusHuewe gebracht, als er dankenswerterweise hier im Forum die Hetzschrift 73 deutscher "Osteuropa- und Sicherheitsexperten" gegen Russland auf Zeit.de geleaked hat, sammt Namensliste https://www.heise.de/forum/p-40318204/.

Auf der Liste ist eine Frau Barbara von Ow-Freytag, "Politikwissenschaftlerin, Mitglied des Vorstands des Prague Civil Society Centre".

Ihr Mann ist Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven, aus deutsch-baltischem Uradel, seit 1986 meist Diplomat, meist an der "Ostfront", 2007-2010 Vize des BND, 2016-2019 erster NATO-Geheimdienstchef, jetzt Botschafter in Polen.

Ihr Schwiegervater ist Bernd Freytag von Loringhoven (1914-2007), im WK2 zuerst an der Ostfront, von Juli 1944 bis zum 30. April 1945 als Adjutant des Generalstabschefs des Heeres (bis März 1945 Heinz Guderian) im Führerbunker in Berlin, 1956-1973 in der Bundeswehr und (damals) "einziger deutscher Offizier im Planungsstab der NATO".

Sein Chef im Führerbunker, Heinz Guderian (1888-1954), lt wikipedia bis Kriegsende und darüberhinaus ein fanatischer Nazi, gehörte schon Ende des WK1 mehrere Monate der s.g. Eisernen Division an, einem im Baltikum gegen russisch-bolschewistische Truppen kämpfenden Freikorps. Im WK2 dabei beim Angriff auf die Sowjetunion 1941 (bzw. "Verteidigung gegen die Sowjetunion", wie er es vielleicht ausgedrückt hätte).

Auch in der Verwandtschaft: der Politiker und Völkerrechtler Axel von Freytagh-Loringhoven, im WK2 einer auf der US-"top-400 Nazi"-Liste, ein Völkerrechtsverdreher im Dienste der Nazis, in den heutigen USA wäre er wohl Top-Repräsentant der US-Lawforce.

Barbara von Ow-Freytag selbst ist im 7er-Vorstand der "Prague Civil Society Centre", mit einer "Amelie zu Eulenburg" im 3er-Aufsichtsrat. Dieses Centre verbreitet, je nach Standpunkt, Propaganda für WESTliche Demokratie und Menschenrechte bzw. gegen Russland.

Ist Vorständin Barbara via Schwiegervater Bernd "über ein Eck" persönlich mit Adolf Hitler bekannt, so weiß ich leider nicht, wieviele "Ecken" zwischen ihrer Aufsichtsrätin Amelie zu Eulenburg und Friedrich Wend zu Eulenburg liegen, der dafür Adolf Hitler lt wikipedia 1931 persönlich im Gespräch überprüfte, bevor er ihn dann tatkräftig unterstützte.
Die exzellente Beschreibung dieser Episode sammt Zitaten in der wikipedia, wie und wieso Eulenburg zum Unterstützer von Hitler und der NSDAP wurde, zeigt IMO prototypisch, wie eigene Gesinnung und Werte (Menschenrechte, Demokratie) beim [Geld-]Adel keinerlei Rolle spielen, wenn es um Politik geht.
Ob dieser Eulenburg überhaupt Nazi oder Antisemit war, erfahren wir nicht von ihm, nur, dass er seinen Grundbesitz, sein Familieneigentum, durch Politik unbedingt geschützt sehen wollte.

Ewiges Leben durch ewiges Familieneigentum.

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